Führen und Steuern in der Wissenschaft wird oft als besonders herausfordernd beschrieben. Unter anderem eröffnet die Universität als klassische Expert*innenorganisation sehr unterschiedliche Tätigkeitsfelder, die jeweils eine eigene Logik und Dynamik für die Rolle und Aufgabe einer Führungskraft mit sich bringen.

Mit dem Scientific Leadership Portfolio1 steht den wissenschafltichen Führungskräften ein Modell zur Verfügung, das eine ganzheitliche Sichtweise auf das Spektrum der Führungsarbeit an der Hochschule bietet. Es erklärt das Entstehen von Spannungsfeldern an den Schnittstellen und verdeutlicht den Bedarf an Kompetenzen, situationsgerecht zwischen den einzelnen Handlungsfeldern wechseln und das Führungsverhalten entsprechend anpassen zu können.

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Führen in der Forschung

Wissenschaftliche Tätigkeit, Erschließen von Fachgebieten

  • “Kernkompetenz”, Forschungskarriere
  • Ansehen in der Scientific Community

Expert*innenwissen im Fachgebiet

Führen in der Lehre

Leiten von Studienprogrammen, Lehrveranstaltungen

  • Ausbildung von Studierenden
  • Wissenschaftlichen Nachwuchs fördern

Hochschullehre, Mentoring

Führen in Netzwerken

Leiten von Kompetenzzentren, übergreifenden Projekten

  • Hohes Maß an Netzwerkkompetenz
  • Oft über Drittmittelgelder finanziert

Koordination, Überzeugungskraft

Führen in der Organisation

Leiten von Departments, Instituten, Abteilungen

  • Traditionelles Linienmanagement
  • Hierarchische Strukturen

Administration, disziplinäre Konsequenzen

1 Das Modell wurde an der Chalmers University of Technology in Göteborg, Schweden entwickelt und für die Führungsarbeit an der BOKU angepasst. Die ursprüngliche Beschreibung ist in folgenden Artikeln nachzulesen:

Sewerin, T., Jonnergård, G. & L. Birgersson (2010): Leadership at the university. Four rooms with four different views (unpublished report).
Sewerin, Thomas & Robert Holmberg (2017): Contextualizing distributed leadership in higher education. In: Higher Education Research & Development, Vol. 36, 1280-1294.