Rückschau: 33. Netzwerktreffen "Mobilitätswende: Gelingt der Sprung von den Autos zu den Öffis" vom 14.12.2021
Unser 33. Netzwerktreffen fand am 14.12.2021 statt und bedingt durch den neuerlichen Lockdown wurde es wieder online ausgerichtet. Zum Thema hatte das Treffen Mobilität mit Fokus auf öffentliche Verkehrsmittel unter dem Titel „Mobilitätswende: Gelingt der Sprung von den Autos zu den Öffis“. Dabei gaben uns Ronja Sanders, Projektkoordinatorin bei den Wiener Linien und Viktoria Peterseil, Angebotsplanerin ebenfalls bei den Wiener Linien einen spannenden Einblick in ihr jeweiligen Arbeitsfelder. Mit dabei waren knapp neunzig UBRM-Absolvent:innen und Studierende.
Ronja Sanders ist seit 2019 bei den Wiener Linien und dort als Projektkoordinatorin im Referat für multimodale Mobilität tätig. Multimodale Mobilität ist die Möglichkeit, je nach Bedarf das passende Verkehrsmittel zu nutzen – unabhängig vom privaten PKW. Dazu braucht es vernetzte Angebote im öffentlichen Raum aber auch digital. Die Aufgabengebiete des Referats für multimodale Mobilität umfasst beispielsweise die Entwicklung von multimodalen Produkten & Services ergänzend zu den ÖV-Angebot unter der Dachmarke Wien Mobil, die Entwicklung und Lobbyieren von Strategien und Schaffung von Rahmenbedingungen im Bereich Sharing-Mobilität, Partnermanagement und Koordination aller multimodaler Kooperationspartner sowie Abstimmung mit der Stadt Wien, Beratung, Information und Einbindung von Kund:innen und Mitarbeiter:innen und Betriebliches Mobilitätsmanagement. Ein tieferer Einblick in die WienMobil Stationen als zukünftiger Kontenpunkt für öffentliche Mobilitätsangebote, das neue Bikesharingsystem WienMobil Rad, stationbasiertes Carsharing und Beispiele der aktiven Kund:inneneinbindung rundeten den ersten Teil des Abends ab. Eine besondere Herzensangelegenheit für Ronja Sanders sind Fokusgruppen, Diskussionen und Interviews, denn sie sieht das Einbeziehen der tatsächlichen Nutzer:innen bei der Konzeption und Planung neuer Angebote und Produkte als essenziell an.
Viktoria Peterseil fing 2017 bei den Wiener Linien als Trainee an und ist nun seit bereits drei Jahren in der Angebotsplanung tätig. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen legt Viktoria fest, wann und wie oft Öffis kommen und selbst ist sie dabei für die Intervallgestaltung von 20 Linien zuständig. Datenrundlage für die Intervallentwicklung bieten permanente Erhebungen aktueller Fahrgastdaten mittels händischer und elektronischer Zählung, tägliche Beobachtung der Fahrzeugauslastung, der Fahrgast- und Umsteigeströme sowie der Verkehrsbedürfnisse, die aus der laufenden Stadtentwicklung resultieren. In diesen wichtigen Bereich gab es anhand von Fallbeispielen wertvolle Einblicke. Die Fallbeispiele reichten dabei von den Intervallgrundsätzen zur Grundversorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und der Intervallverdichtung bei höherem Fahrgastaufkommen anhand der Straßenbahnlinie 71, der Mehrjahresplanung anhand der Mehrjahresplanung anhand der neuen Straßenbahnlinie 27 durch Floridsdorf und Donaustadt und den Fahrplananpassungen bei Events und Betriebseinschränkungen. Schließlich stellt uns Viktoria das Pilotprojekt On-Demand Ride Sharing vor, womit mithilfe von zwei, rollstuhlgerechten Fahrzeugen ein flexibler Betrieb zwischen virtuellen Haltepunkten im 23. Bezirk ohne Fahrplan und fixen Routen, dafür mit einer Bündelung ähnlicher Anfragen von Fahrgästen im Hintergrund.
Ein herzliches Dankeschön nochmals an dieser Stelle an unsere zwei Gäste Ronja Sanders und Viktoria Peterseil für den tiefen Einblick, der uns in die tägliche Arbeit und Herausforderungen in Teilbereichen bei den Wiener Linien gegeben habt.