Evaluation von Organisationseinheiten

Auf Basis der Richtlinie zur Evaluation von Organisationseinheiten erstellt das Department zu Beginn des Verfahrens mit Hilfe eines Templates sowie einer Reihe zentral zur Verfügung gestellter Daten einen Rückblick über die wesentlichen Leistungen der letzten fünf Jahre in den Bereichen Organisationsentwicklung, Forschung, Lehre und Weiterbildung, Personalmanagement sowie Third Mission. Darüber hinaus werden sowohl von Seiten des Rektorats auch von Seiten des Departments spezifische Fragestellungen ausgearbeitet, die den Problemstellungen an einem Department gerecht werden. Darüber hinaus werden zu allen Fragestellungen auch Zukunftsperspektiven entwickelt. Der Selbstevaluationsbericht wird neben einer Reihe weiterer Unterlagen (Datenauszüge, Stellungnahmen) den Peers übermittelt. Im Rahmen ihres dreitägigen Vor-Ort Besuchs führen die Peers Gespräche mit Rektorat, Departmentleitung, ArbeitsgruppenleiterInnen sowie VertreterInnen des Mittelbaus, DoktorandInnen, Studierenden und nichtwissenschaftlichen MitarbeiterInnen.

Um mit dieser institutionellen Evaluation einen möglichst nachhaltigen Effekt zu erzielen, wird bereits im Rahmen des Site Visits ein Workshop zwischen Peers, DepartmentvertreterInnen und Stabstelle QM veranstaltet, in dem für einzelne spezifische Fragestellungen Lösungsansätze erarbeitet werden. In einem weiteren Workshop mit dem Head of Peers, dem Rektor, der Departmentleitung und der Stabstelle QM werden umzusetzende Maßnahmen vereinbart, die ggfs. in die Zielvereinbarung zwischen Rektorat und Department aufgenommen werden. Ein Jahr nach Abschluss des Verfahrens übermittelt die Departmentleitung dem Head of Peers einen Bericht mit den umgesetzten Maßnahmen zur Stellungnahme.

Nach Abschluss der Verfahren werden die Peers in schriftlicher Form um ein Feedback ersucht; die Ergebnisse fließen nach einer anonymisierten Auswertung in die Ausgestaltung des Verfahrens im darauf folgenden Jahr ein.

Zweite Runde von Departmentevaluationen

In der Leistungsvereinbarung 2022-24 ist die Evaluation der agrarischen Departments vorgesehen. Dabei handelt es sich um die Departments für Nachhaltige Agrarsysteme (NAS), Nutzpflanzenwissenschaften (DNW), Agrobiotechnologie (IFA-Tulln), Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WISO) sowie um das Department für Integrative Biologie (DIB).

2020/21 wurde die Evaluation aller 5 Departments des VIBT durchgeführt; dabei geht es um die Departments für Angewandte Genetik und Zellbiologie, Biotechnologie, Chemie, Lebensmittelwissenschaften und –technologie und Nanobiotechnologie. Die Verfahren wurden Anfang 2020 eröffnet, die interne Reflexion und die Erstellung der Selbstevaluationsberichte erfolgte bis November/Dezember 2020, die Site Visits fanden von Dezember 2020 bis März 2021, die abschließenden Workshops zw. September und November 2021 statt.

Erste Runde von Departmentevaluationen: Eine Bestandsaufnahme

Die BOKU hat im Zeitraum von 2006-2014 alle 15 Departments evaluiert und ist somit die erste Universität in Österreich, die das gesamte Leistungsspektrum ihrer wissenschaftlichen Organisationseinheiten einer systematischen Überprüfung unterzog. Nach Abschluss dieser ersten Runde von Departmentevaluationen wurde mit dem bm:fwf vereinbart, dass dieses Verfahren einer kritischen Überprüfung unterzogen werden sollte, dabei sollten sowohl die Ergebnisse als auch der gesamte Evaluationsprozess durchleuchtet und Vorschläge für eine überarbeitete Richtlinie vorgelegt werden. Hierfür wurden unter Beiziehung externer Expertise sämtliche Evaluationsberichte ausgewertet und eine Reihe von Fokusgruppeninterviews geführt. Die Ergebnisse wurden abschließend im Rahmen einer DepartmentleiterInnenkonferenz präsentiert und sind nachstehend auszugsweise angeführt:

  • Die Departmentevaluation leistet einen Beitrag zur kritischen Selbst- und Fremdreflexion sowie zur Identifizierung von Entwicklungsperspektiven. Zur Verstetigung der systematischen Reflexion und Profilentwicklung sind regelmäßige kollegiale Abstimmungskontexte in den Departments zu institutionalisieren.
  • Der Schwerpunkt liegt bisher eindeutig im Leistungsbereich Forschung. Dieser sollte durch eine ausgewogenere Darstellung und Thematisierung aller Leistungsbereiche abgelöst werden. Insgesamt reflektiert die Departmentevaluation bereits konzeptionell auf ein modernes Aufgabenspektrum der Universitäten, wie es im Knowledge Triangle dokumentiert ist.
  • Es überwiegt ein leistungs- und outputorientierter Qualitätsbegriff. 
  • Der Arbeitsaufwand, v.a. für die Erstellung der Selbstdokumentation, sowie der Umfang der Daten sollte reduziert werden. Die Analyse sollte stärker in den Vordergrund treten und Entwicklungsperspektiven stärker aufgegriffen werden.
  • Mit der Evaluation erhalten die Departments das Signal, dass sie für ihre Resultate – positive wie negative - verantwortlich sind. Damit wird die Autonomie der evaluierten Einheit betont. Unter anderem zur Stärkung der Departmentleitungen ist ein Führungsleitbild in Ausarbeitung.
  • An der BOKU ist ein Governancemodell umgesetzt, das einerseits hierarchische Steuerungsmechanismen (Ziel- und Leistungsvereinbarungen) integriert, andererseits die Departments im Sinne einer kooperativen Steuerung sehr stark einbezieht (Entwicklungsplan, Professurenplanung) und somit die Bedürfnisse von ForscherInnen sowie der einzelnen Fächerkulturen in einem sehr hohen Maß berücksichtigt.
  • Die Departmentevaluationen lieferten wertvolle Hinweise zur strategische Ausrichtung und (Re)strukturierung von Departments, für die Besetzung von Professuren, die (Weiter)entwicklung von Studienprogrammen, die Reduzierung des Lehrumfangs, die Intensivierung interner und externer Kooperationen, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs, Leuchtturmprojekte und für den Ankauf und die Arrondierung der Infrastruktur sowie zur Erhöhung der Sichtbarkeit in der scientific community.

Wie aus den obigen Feststellungen ersichtlich, ist die Departmentevaluation alternativlos, um für einen mittelfristigen Zeitraum Entwicklungsperspektiven in der Trias von Forschung, Lehre und Innovation aufzuzeigen. Verbesserungspotentiale wurden klar identifiziert und die vorgeschlagenen Maßnahmen werden sukzessiv umgesetzt.

Kurzberichte über abgeschlossene Evaluationsverfahren

Evaluation des Departments für Biotechnologie 2006: Executive Summary

Evaluation des Departments für Wirtschafts- & Sozialwissenschaften 2008: Executive Summary

Evaluation des Departments für Nanobiotechnologie 2008: Executive Summary

Evaluation des Departments für Chemie 2009: Executive Summary

Evaluation des Departments für Lebensmittelwissenschaften u. -technologie 2009: Executive Summary

Evaluation des Departments für Angewandte Genetik u. Zellbiologie 2009: Executive Summary

Evaluation des Departments für Angew. Pflanzenwissenschaften u. Pflanzenbiotechnologie 2010: Executive Summary

Evaluation des 4. Standorts (Versuchswirtschaft an der BOKU) 2010: Executive Summary

Evaluation des Departments für Wald- und Bodenwissenschaften 2010: Executive Summary

Evaluation des Departments für Nachhaltige Agrarsysteme 2010: Executive Summary

Evaluation des Departments für Agrarbiotechnolgie (IFA Tulln) 2011: Executive Summary

Evaluation des Departments für Wasser - Atmosphäre - Umwelt 2011: Executive Summary

Evaluation des Centre for Agricultural Sciences (BOKU CAS) 2012: Executive Summary

Evaluation des Departments für Bautechnik und Naturgefahren 2012: Executive Summary

Evaluation des Departments für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung 2012: Executive Summary

Evaluation des Departments für Raum, Landschaft und Infrastruktur 2013: Executive Summary

Evaluation des Departments für Materialwissenschaften und Prozesstechnik 2014: Executive Summary

Evaluation des Departments für Chemie 2020/21: Executive Summary

Evaluation des Departments für Nanobiotechnologie 2021: Executive Summary

Evaluation des Departments für Lebenmittelwissenschaften und -technologie 2021: Executive Summary

Evaluation des Departments für Biotechnologie 2021: Executive Summary

Evaluation des Departments für Angewandte Genetik und Zellbiologie 2021: Executive Summary