Hintergrund

Umweltverschmutzung durch persistente erdölbasierte Kunststoffe und begrenzte Erdölreserven bilden zusammen einen starken Anreiz zur Erforschung alternativer biologisch abbaubarer Kunststoffe (z.B. PHB - Polyhydroxybuttersäure) aus nachwachsenden Rohstoffen. Gegenwärtig wird PHB aus Zucker hergestellt. Das Institut für Umweltbiotechnologie bietet Lösungen an, um sowohl den Konflikt mit der Lebensmittelproduktion zu vermeiden, als auch CO2, z.B. Abgase aus industriellen Prozessen, zu verwerten.

Der Prozess

Mikroalgen, genauer gesagt das Cyanobakterium, können aus CO2 und Sonnenlicht ihre Zellmasse aufbauen, die unter anderem, den Biokunststoff PHB enthält. Diese phototrophe Kultivierung folgt denselben Grundsätzen wie das Wachstum der Pflanzen.
Das PHB wird aus den Zellen extrahiert und die Reste können, nach anaerober Vergärung zu Biogas als organischer Dünger verwendet werden. Das Wasser wird, zusammen mit den meisten Nährstoffen wiederverwendet. Der Prozess ist also insgesamt sehr nachhaltig und umweltschonend konzipiert, wofür im Jahr 2016 der Österreichische Energy Globe Award verliehen wurde.

Der gesellschaftliche Nutzen

Der Produktionsprozess stellt ein alternatives Produkt zu konventionellen Kunststoffen her ohne dafür landwirtschaftliche Flächen zu benötigen und liefert als Nebenprodukt einen organischen Dünger. Der Prozess wurde als Gemeinschaftsarbeit zwischen Forschung und Industrie entwickelt und liefert neue Erkenntnisse, für die großes Interesse zur praktischen Umsetzung besteht.


Kontakt
Universität für Bodenkultur Wien
IFA-Tulln, Institut für Umweltbiotechnologie
Ass. Prof. DI Dr. Ines Fritz
Tel.+43 1 47654-97442
E-Mail: ines.fritz@boku.ac.at