Genderkriterien in der Forschung
Ein verstärktes Berücksichtigen der Gender Dimensionen in den Forschungsfragen und -methoden sowie bei der Zusammensetzung von Projektteams erhöht die Qualität und Passgenauigkeit von Forschung, Innovation und Lehre.
In vielen nationalen und internationalen Forschungsprogrammen sind daher Gender Kriterien bereits implementiert und es werden bei vielen Forschungsprojektanträgen in den Antragformularen Angaben zu den Gender Dimensionen auf struktureller und inhaltlicher Ebene und den Gender Kriterien des Forschungsvorhabens verlangt.
Der FWF gibt z.B. seit 2010 in den Schwerpunkt- und Doktoratsprogrammen eine Zielquote von 30 Prozent Frauen als Projektleiterinnen/Faculty Members vor, die bei Nichterreichung begründet werden muss.
Die FFG hat mit den Basisprogrammen den Anfang gemacht, die im Bewertungsschema drei Gender Kriterien enthalten, und im Jahr 2011 wurden die Gender-Kriterien auch auf die Strukturprogramme und die thematischen Programme ausgeweitet.
In Horizon 2020 ist Gender als Querschnittsmaterie in allen Arbeitsprogrammen enthalten.
In der universitären Praxis zeigt sich jedoch noch vielfach das Phänomen, dass sich für Forscher*innen besonders in technischen und ingenieurwissenschaftlichen Feldern die Bedeutung und Anwendbarkeit von Gender Dimensionen auf Ebene der Fachinhalte oftmals nicht sofort erschließt.
Um allen beim Ausfüllen der Projektantragsformulare bezüglich dieser genderspezifischen Fragestellungen eine möglichst einfach zugängliche und rasche Hilfestellung geben zu können wurden von der ehemaligen Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies in Zusammenarbeit mit „Büro für nachhaltige Kompetenz“ spezielle Textbausteine für genderbezogene Fragestellungen in Projektanträgen entwickelt.