Gartenbau in Österreich
Die gartenbauliche Produktion in Österreich beträgt derzeit bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt knapp die Hälfte der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion. Mit dem EU- Beitritt Österreichs haben sich neue und zum Teil schwierige Herausforderungen für den bislang vor Importen teilweise geschützten heimischen Gartenbau ergeben. Einschneidende Änderungen finden derzeit beispielsweise in der Struktur der Betriebe, den Bereichen Marketing und Absatz oder in der Verwaltung statt.
Zur Erhaltung bzw. Erlangung der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit erfolgt auch im Gartenbau eine deutliche Konzentration auf weniger Betriebe mit größeren Anbauflächen (vgl. ÖSTAT Gartenbauerhebung, 1998, 2010 und 2015).
Seit einigen Jahren erhöht sich die Zahl der Betriebe, die mit erdelosen Kulturverfahren arbeiten. Ebenso kommt es zu einer Steigerung im umweltschonenden Anbau (integrierte Produktion, biologische Produktion). Um den Absatz für Kleinerzeuger zu sichern und das Angebot für Großabnehmer zu gewährleisten, bilden sich vermehrt Erzeugergemeinschaften. Die Übernahme technischer Innovationen verändert zunehmend den Gartenbau unter Glas und Folie (Gewächshaustechnik, Computersteuerung von Kulturmaßnahmen wie Bewässerung, Lüftung etc.).
Die Gartenkultur erlebt allgemein einen merkbaren Aufschwung. Bewährtes Wissen über die gärtnerische Kultur und Verwendung bildet dabei eine wichtige Grundlage. Die Herausforderung besteht aber vor allem im "Wachsen" dieser Gartenkünste. Sie müssen eine Antwort auf sich ändernde Wertvorstellungen unserer Gesellschaft geben und damit Lebensqualität im Garten von Morgen schaffen.