Grundlagenforschung und angewandte Forschung mit innovativen Techniken adressieren aktuelle Themen, wie Rebphysiologie unter Stresseinflüssen des Klimawandels (biotische und abiotische), Fruchtphysiologie und -qualität, Rebenzüchtung, organischer und Präzisionswein- und Obstbau.
In enger Zusammenarbeit mit den Erzeugern verfolgen unsere ForscherInnen das Ziel eine hochwertige Wein- und Obstproduktion nachhaltig zu sichern und zu verbessern.
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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2024-12-01 - 2027-11-30
Physiologische Reifestörungen bei Weinreben beeinträchtigen jedes Jahr den Ertrag und die Qualität der Beeren erheblich. Obwohl physiologische Reifungsstörungen im Weinbau von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind, liegen nur wenige Informationen vor, und die Ursachen müssen noch ermittelt werden. Daher muss die Entstehung der Reifungsstörung Beerenschrumpfung weiter erforscht werden, einschließlich des Einflusses von Umweltfaktoren, der bisher noch nicht untersucht wurde.
Das Projekt zielt darauf ab, potenziell zugrunde liegende Umweltfaktoren zu identifizieren, die das Auftreten von BS in Weinbergen beeinflussen, um mit einem multidisziplinären Ansatz BS-Risikofaktoren auf einer lokalen räumlichen Ebene zu entwickeln. Dabei gehen wir von der Hypothese aus, dass a) Umweltfaktoren zu einer höheren Wahrscheinlichkeit des Auftretens von BS führen könnten, b) wir diese Faktoren auf GIS-Karten skalieren, übersetzen und extrapolieren können und c) die Weinherstellung selbst einen gewissen Prozentsatz an BS-Trauben ohne negative Auswirkungen auf das Aromaprofil zulässt.
Unser experimenteller Ansatz lässt sich in drei Arbeitspaketen (AP) zusammenfassen: 1) Entwicklung einer BS-Überwachungsmethode und Zusammenführung dieser Informationen in einer BS-Häufigkeitskarte in Verbindung mit räumlichen (Geologie, Boden und Weinbergsmanagement) und zeitlichen (Mikroklima, Klima) Informationen. 2) Wir werden die Auswirkungen von BS auf die Aromaprofile von Beeren und verarbeiteten Weinen untersuchen, um den Landwirten Empfehlungen zu geben, und gezielte Metaboliten auf einer phänologischen Zeitskala bestimmen, um die BS-Entwicklung zu verfolgen. 3) Schließlich wollen wir BS-Risikofaktoren auf einer räumlichen und zeitlichen Skala für die Weinberge unserer Studienregion extrahieren und die gewonnenen Informationen zusätzlich zu Dürrerisikokarten verarbeiten. Die verwendeten Methoden sind: GIS-Kartierung, Klimamodelle, Bodenanalysen, geologische Charakterisierung, Rebenphysiologie, gezielte Metaboliten und Aromastoffe.
Unser Ansatz wird eine Wissenslücke über die physiologische Reifungsstörung Beerenschrumpfung schließen, indem wir zum ersten Mal eine räumliche Information über BS innerhalb einer Untersuchungsregion erstellen, die eine Reihe wichtiger Einflussfaktoren für die Reifung von Traubenbeeren umfasst. Dieser multidisziplinäre Ansatz ist ein Novum, um das Schrumpeln von Beeren mit dem Ziel zu untersuchen, die auslösenden Faktoren zu identifizieren.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2023-04-01 - 2026-03-31
Traubenbeeren sind je nach Entwicklungsstand sowie je nach Intensität und Dauer unterschiedlich anfällig gegen Stressfaktoren wie Trockenheit oder Hitze. Zum Beispiel ist bekannt, das Beeren vor Reifebeginn anfälliger für Trockenstress sind. Der Klimawandel wird voraussichtlich die Häufigkeit und Intensität von Trockenheit und Hitzestress erhöhen. Beide Stressoren haben die gemeinsame Wirkung: die Produktion zytotoxischer reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) in Pflanzenzellen zu erhöhe. ROS werden zwar grundsätzlich als Signalmoleküle produziert, und Pflanzen haben Mechanismen zu ihrer Entgiftung entwickelt, aber unter Stressbedingungen wird ihre Produktion erhöht. Es ist daher. wichtig zu verstehen, wie der ROS-Status mit anderen metabolischen Prozessen interagiert, die in den verschiedenen Stadien der Beerenentwicklung aktiv sind, und welche Auswirkungen der Zeitpunkt von ROS-induzierenden Stressfaktoren hat. Die Unfähigkeit, ROS zu entgiften, kann zu Veränderungen im Stoffwechsel und in der Entwicklung der Beeren führen, die sich auf die Qualität der Ernte auswirken, z.B. durch verstärkte Lipidoxidation, Membranschädigung und anschließendes Zellsterben, das im Extremfall Symptome wie das Welken der Beeren verursachen kann. Im Rahmen des Projekts sollen die verschiedenen Strategien untersucht werden, mit denen die Traubenbeeren einem Anstieg der als Reaktion auf Stressfaktoren gebildeten ROS-Moleküle entgegenwirken könnten, darunter die Aufstockung des antioxidativen Potentials durch sekundäre Metaboliten und die Veränderung der Expression von ROS-abbauenden Enzymen. Das ROS Gleichgewicht wird durch die Aktivität von Enzymen und die Expression von Genen untersucht. Darüber hinaus werden die stressbedingen Schäden durch ROS in den Beeren Die ROS-Fangkapazität des sich entwickelnden im Hinblick auf das Ausmaß der Lipidoxidation, des Zelltods und der Veränderungen in der Zusammensetzung der Beeren quantifiziert.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2023-03-01 - 2026-02-28
Der Weinbau ist eines der wirtschaftlich wichtigsten Agrarsysteme in Europa. Die Weinrebe verfügt über eine große genetische Vielfalt auf der Ebene der Unterlage, der Sorte und des Klons. Leider wird diese Vielfalt derzeit nur in sehr geringem Umfang genutzt, und ihre potenzielle Rolle bei der Reaktion auf abiotischen Stress wurde noch nicht angemessen quantifiziert. Dies stellt die Winzer vor die offene Frage, welches die besten Mittel sind, um ihre Weinberge an spezifische Umweltbedingungen anzupassen (z. B. Hitzewellen, Trockenheit, Staunässe usw.). Auf wissenschaftlicher Ebene ist es von entscheidender Bedeutung, die genetische Plastizität von Unterlagsreben, Sorten und Klonen (und deren Wechselwirkungen) zu verstehen, um das derzeitige Pflanzmaterial weiter anzupassen und zu verbessern und die genetische Vielfalt der in Europa verwendeten Rebsorten zu erhalten. Es müssen Standards für physiologische Merkmale definiert werden, und der Einfluss der verschiedenen genetischen Hintergründe auf den Wert und die Flexibilität dieser Merkmale unter verschiedenen Umweltbedingungen muss verstanden werden. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt DiverGrape konzipiert, an dem Partner aus vier europäischen Ländern mit unterschiedlichen Umwelt- und Weinbaubedingungen beteiligt sind. Im Rahmen der Partnerschaft werden Forscher einen standardisierten methodischen Ansatz anwenden, der sowohl auf ökophysiologischen als auch auf metabolomischen Werkzeugen basiert, um den Beitrag folgender Faktoren zur Umweltreaktion zu quantifizieren: i) klonale Variation innerhalb bestimmter lokaler Sorten, ii) Unterlagsmaterial für eine bestimmte Sorte und ii) die Interaktion zwischen Unterlage und Edelreiser. Unter Ausnutzung bestehender Weinberge mit einer Vielzahl von genetischem Material in verschiedenen europäischen Weinbaugebieten wird die Partnerschaft quantifizieren, wie die Umwelt die Plastizität der Rebe in Bezug auf bestimmte Klimazonen beeinflusst. Die im Rahmen des Projekts DiverGrape erzielten Ergebnisse werden den Weinbauern das Wissen vermitteln, wie sie die vorhandene genetische Vielfalt der Reben optimieren können, um ihre Weinberge an extremere Klimasituationen anzupassen.