Projektübungen 2005/2006
Projektübung WS 2005/2006 "Gender Mainstreaming in Planung und Berufspraxis" Die Projektübung "Gender Mainstreaming in Planung und Berufspraxis" ist Wahlfach im Bakkalaureatsstudium und im Magisterstudium Landschaftsplanung und -architektur. Ziel der Lehrveranstaltung war es einen vertiefenden Einblick in die Strategie des Gender Mainstreaming im Kontext zur Landschaftsplanung zu bekommen und Handlungsfreiräume für PlanerInnen für ihren Planungsalltag zu formulieren. Ausgehend von praktischen Planungsbeispielen aus Österreich und Deutschland wurde die Umsetzung von Gender Mainstreaming in Planung und Berufspraxis diskutiert. Wir gingen dabei von folgenden Fragenstellungen aus: ♀♂ Welche methodischen und theoretischen Ansätze gibt es bei der Umsetzung von GM in Planung und Berufspraxis? ♀♂ Welche Methoden und Instrumente unterstützen die Umsetzung in der Landschaftsplanung? ♀♂ Welche Beiträge gibt es seitens des feministischen Diskurses und der Männerforschung? ♀♂ Wie vermittle ich Gender Mainstreaming in Planung und Berufspraxis? ♀♂ Welche praktischen Projekte zeigen Perspektiven für das eigene Handeln auf und unterstützen differenzierte Lebensentwürfe und -alltage von Frauen und Männern? Die praktischen Erfahrungen aus den Projekten wurden mit Beiträgen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen von Gender Mainstreaming im Kontext zur Landschaftsplanung und Beiträge zur Frauen- und Geschlechterforschung, auf deren Erkenntnissen und Ergebnissen die Umsetzung von Gender Mainstreaming aufbaut, ergänzt. Unser gemeinsames Lernen wurde durch den fachlichen Austausch mit Dr. Brigitte Wotha, Expertin für Gender Planning und Dr. Peter Döge, Experte für Gender Mainstreaming und Männerforschung unterstützt. Brigitte Wothas Beitrag begann mit dem Vortag "Erfolgreich mit Gender Mainstreaming in Politik und Verwaltung. Implementierung und Beispiele aus Deutschland". Aufbauend auf den Vortrag wurden die Themen "Gender Trainings planen und durchführen" und "Implementierung von Gender Mainstreaming" an konkreten Projekten in einem ganztägigen Workshop vertieft. Der Beitrag von Peter Döge begann mit dem Vortrag "Gender Mainstreaming als Männlichkeitskritik - Von der Gleichstellung zur diskriminierungsfreien Gestaltung von Geschlechterkultur". Im darauf folgenden Workshop wurden uns ein Einblick in die Geschichte der Männerforschung, in zentrale Theoreme und in den Beitrag der Männerforschung zur Gender Mainstreaming gegeben. Den Abschluss bildet die Erarbeitung eines Beispiels an dem die Studierenden ihre neunen Erkenntnisse umsetzen konnten. Beide Vorträge sind Teil der Vortragsreihe "Wie Gender in den Mainstream kommt", die ein Beitrag zur Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit im Projekt GenderAlp! ist. Ein wichtiger Teil des Seminars war die eigenständige Arbeit der Studierenden mit der Aufgabe, ein ihnen bekanntes, selbst gewähltes Planungsprojekt aus der Genderperspektive (Gendercheck) zu analysieren und zu dokumentieren. Bei der Wahl des Projektes war es nicht verpflichtend ein dezidiertes Genderprojekt zu analysieren. Für die Analyse wurde die 5R+1E Methode gewählt, welche ein geeignetes Instrument für die Bewusstseinsbildung darstellt. Der Seminarbericht dokumentiert die von den Studierenden in Gruppenarbeit unter Betreuung von DIin Doris Damyanovic und DI Florian Reinwald ausgearbeiteten fünf Beiträgen. Vorgestellt werden drei Gestaltung- und Umsetzungsprojekte - Planung Yppenplatz, Schubertpark, Bruno Kreisky Park - ein Sensibilisierungsprojekte "barriere frei! - stadt ohne hindernisse?" und ein Regionalentwicklungsprojekt zum Ökoenergietourismus.
Download Seminarbericht Gender Mainstreaming in Planung und Berufspraxis
(PDF ~ 4MB)

Lehrveranstaltungsleiterin:
DIin Drin Doris Damyanovic
Mitbetreuung:
DI Florian Reinwald