Gruppenspezifische Mobilitätslösungen
Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen und auch beruflichen Leben. Die steigenden Energie- und Lebenskosten infolge der Inflation haben dabei v.a. für einkommensschwache Haushalte massive Auswirkungen gehabt und das Thema der Mobilitätsarmut verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt. Mobilitätsarmut beschreibt die Schwierigkeiten und Einschränkungen, denen Menschen aufgrund ungenügender oder unerschwinglicher Mobilitätsoptionen gegenüberstehen. Neben den finanziellen Belastungen kann dies zu sozialer Isolation sowie begrenzten Bildungs- und Beschäftigungschancen führen. Während die meisten Studien das Thema Mobilitätsarmut nur für den ländlichen Raum betrachten, geht diese Studie auf die Betroffenheit von Wiener Haushalten ein. Die Analyse konzentriert sich dabei auf die Herausforderungen von Pendelwegen als unvermeidbaren und nur schwer verlegbaren Wegetyp. Im Anschluss an eine überblicksartige Literaturrecherche wird ein Mixed-Methods-Ansatz verwendet, um die Betroffenheit, Auswirkungen und Coping Strategien der von Mobilitätsarmut in Wien betroffenen Haushalte zu analysieren. Dazu werden in einem ersten Schritt quantitative Daten analysiert, um die Verteilung von Mobilitätsarmut in Wien zu beschreiben. Es werden drei Ursachen und die davon betroffenen Personen-/Berufsgruppen untersucht: 1) räumliche Ursachen: Pendelrelationen in Wien, die öffentlich nur schwer bewältigbar sind 2) zeitliche Ursachen: Pendelwege, die mit dem ÖV lange dauern oder zu bestimmten Zeiten (z.B. Wochenende, nachts) nur schwer erreichbar sind; 3) Persönliche Ursachen, wie z.B. Einkommen, Alter, Bildungsniveau und Migrationshintergrund. Anhand dieser Analysen sollen Gebiete und Personengruppen mit besonders hohem Risiko von Mobilitätsarmut identifiziert werden, um Teilnehmer:innen für ca. 25-30 vertiefende Interviews zu suchen. Diese sollen vertiefend auf die Wahrnehmungen, Alltagserfahrungen und Coping Strategien der betroffenen Personengruppen eingehen, weshalb ein teilnarrativer Ansatz gewählt wird. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einem Ergebnis-Workshop mit Expert:innen und Praktiker:innen diskutiert, um