Lehrlebenswerk 2014
2014 erhielt Herbert Braun die Auszeichnung für das Lehrlebenswerk
ao.Univ.Prof. DI Dr. Herbert Braun hat 1966 an der BOKU zu studieren angefangen, das Studium hieß damals 'Gärungstechnik'. Seine erste Lehrveranstaltung hielt er 1972, kurz nachdem er Mitarbeiter am Institut für Land-, Umwelt- und Energietechnik wurde. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit hat er sich besonders mit Energieeffizienz beschäftigt, und die Herausforderung verlässliche Messdaten in Industriebetrieben zu sammeln. Auch im Bereich angewandte Kältetechnik (insb. Kühllagerung von Obst) hat er geforscht, so wie im Bereich Abgasemissionen von Biomassefeuerungsanlagen. Gelehrt hat Prof. Braun mit großen Engagement: vor seiner Emeritierung hat er 54 Semesterwochenstunden gelehrt! Dies umfasste Lehrveranstaltungen in 'Prozesstechnik', 'Fördertechnik', 'Mess- Steuer- und Regeltechnik', 'Kältetechnik und Kühllagerung', 'Materialien und Prozesse', 'Energiewirtschaft' und 'Energie- und Umwelttechnik'. Im Laufe seiner Karriere hat er 25 Bachelorarbeiten, 106 Diplomarbeiten und 12 Dissertationen betreut. Lehre war ihm immer ein besonderes Anliegen: "Wenn ich im Hörsaal stehe, fühle ich mich wohl: da läutet kein Telefon, da werde ich mit keinen lästigen Dingen konfrontiert!". Er wollte die Studierenden für die Technik begeistern, was an einer naturwissenschaftlichen Universität keine Selbstverständlichkeit ist. Trotz seines umfangreichen Lehrauftrages und Aktivitäten in der Forschung, war es ihm immer wichtig ausreichend Zeit für beratende Gespräche mit DiplomandInnen bzw. DissertantInnen zu haben. Über die Veränderung der Lehre hat er im einem Interview für das BOKU Alumni Netzwerk angemerkt, dass "In meinen ersten Jahren an der BOKU haben wir den Studierenden Bildung vermittelt. Dann kamen diverse Gesetzesnovellen, die die Studierenden unter Zugzwang gesetzt haben, so dass sie nun in beschränkter Zeit ihr Studium abschließen müssen. Dadurch ist weniger Zeit für Praktika, Übungen und Exkursionen vorhanden. Vor allem fehlt aber die Zeit für intensive Fachgespräche. Die Universität wird immer mehr Verschult, das System entspricht nicht mehr dem, was ich unter universitärer Ausbildung - also Bildung - verstehe." Viele Jahre hatte er das Amt des Vorsitzenden der Studienkommission für Lebensmittel- und Biotechnologie inne. Von 2007 bis zu seiner Pensionierung war er Departmentleiter des Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik. Die Laudatio wurde von Univ.Prof. Dr. Tobias Pröll gehalten. Die Auszeichnung, auf einer Tanne aus dem Jahr 1642, wurde von Rektor Dr. Gerzabek übergeben.