Die Entwicklung und Nutzung von biomimetischen Membransystemen, die durch Bottom-up-und Selbstorganisationsprozessen erzeugt werden, habe sich zu einem schnell wachsenden wissenschaftlichen und technischen Arbeitsbereich entwickelt. Die Struktur- und Funktionsaufklärung des supramolekularen Bauprinzips der Zellhüllen von Archaea, die meist aus einer Zytoplasmamembran mit einer durch eine Transmembrandomäne verankert S-Schicht bestehen, führte zu neuen Strategien zur Herstellung von stabilen funktionellen Lipidmembranen im meso- und makroskopischen Maßstab. S-Schichtproteine, Lipide und Polysaccharide sind die Grundbausteine für die Herstellung der S-Schicht unterstützten Lipidmembranen. Diese biomimetischen Membransysteme zeichnen sind durch eine nano-strukturierte Beweglichkeit der Lipide, verbesserte Stabilität und Langlebigkeit aus und stellen somit eine geeignete Plattform für den Einbau von membranaktive Peptiden und Transmembranproteinen dar. Durch diese Grundlagenforschung werden die biologischen Funktionen der Zellhüllstrukturen im Detail aufgeklärt. Darüber hinaus werden neuartige biomimetische Architekturen durch die Kombination von natürlichen und modifizierten Bausteinen entwickelt werden. Spannende Anwendungsbereiche für diese kompositen S-Schicht-Lipidmembran Architekturen sind Membran-Plattformen für die Untersuchung membranaktive Peptide und Transmembranproteine, pharmazeutische Screening Geräte, bis hin zu Sensorsystemen, die spezifische Membranfunktionen ausnutzen. Kontaktperson: Ao.Univ.Prof. Dr. Bernhard Schuster