Best Paper


BOKU Best Paper Award 2012 an Diplom-Geoökologin Janet Wissuwa.

Janet Wissuwa, Jörg-Alfred Salamon und Thomas Frank vom Institut für Zoologie, Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung wurden durch den Jubiläumsfond der Stadt Wien für die Universität für Bodenkultur Wien mit dem BOKU Best Paper Award 2012 ausgezeichnet. Die AutorInnen erhielten die Auszeichnung für ihren in Soil Biology and Biochemistry veröffentlichten Artikel “Effects of habitat age and plant species on predatory mites (Acari, Mesostigmata) in grassy arable fallows in Eastern Austria“. Soil Biology and Biochemistry ist die führende Fachzeitschrift im Bereich der Bodenwissenschaften. Untersuchungen zur sekundären Sukzession von Raubmilben in Agrarlandschaften gibt es nur sehr wenige. Noch weniger ist über den möglichen Einfluss von Pflanzenarten bzw. funktionellen Pflanzengruppen wie Gräsern, Kräutern oder Leguminosen auf diese Milbengruppe bekannt. Unserem Wissen nach wurde noch nie die Kombination der beiden Faktoren Pflanzenart und Alter des Habitats bzw. Sukzessionsstadium untersucht. Dabei ist die untersuchte Tiergruppe von großer Bedeutung. Im Boden gehören Milben mit zu den wichtigsten Tiergruppen aufgrund ihrer überwältigenden Individuen- und Artenanzahl. Die sehr mobilen Raubmilben sind einer der Hauptantagonisten vieler Wurzelschädlinge vor allem von Nematoden, die große Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen verursachen können. Sie nehmen eine wichtige Position im Bodennahrungsnetz ein und beeinflussen indirekt das gesamte Ökosystem Boden, indem sie auf das Populationswachstum anderer Organismen einwirken. Einige Arten werden für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Aufgrund ihrer Funktion sowie des großen Arten- und Individuenreichtums werden sie als Indikatoren für den Zustand des Systems Boden angesehen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Gesamtindividuenzahl von der Pflanzenart beeinflusst wird. Der höhere Anteil an Feinwurzeln beim Gras hat sich offensichtlich positiv auf die Individuenzahl der Springschwänze ausgewirkt, was wiederum die Raubmilben angelockt hat. Weiterhin zeigten einige Milbenarten Präferenzen für bestimmte Pflanzenarten, so dass sich die Artgemeinschaften der Milben zwischen den drei untersuchten Pflanzenarten unterschieden. Ebenso wurden Unterschiede in der Artenzusammensetzung der Milben in den drei Altersklassen gefunden. Von den ebenfalls gemessenen Umweltparametern hatten der Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden, die Individuenanzahl an Springschwänzen und der Wassergehalt des Bodens den größten Einfluss auf die Milbengemeinschaft.


08.01.2013