Synthetische Biologie als nachmoderne Technik
Im Rahmen der Ringvorlesung „Umgang mit Technik – Entwicklung, Potential, Folgen, Risiken“ Von der Synthetischen Biologie werden zentrale Beiträge zur Technologie der Zukunft erwartet. Sie ist mit einem extremen Umbruch im Technikverständnis verbunden: das systemwissenschaftliche Konzept der Selbstorganisation kennzeichnet den technowissenschaftlichen Kern und die programmatische Vision der Synthetischen Biologie als Programm zur Generierung neuartiger Technik. Die Technologieentwicklung befindet sich noch in einer frühen Phase. Dies bedeutet, dass durch Prospektive Technikfolgenabschätzung (ProTA) noch Möglichkeiten zu ihrer Gestaltung eröffnet werden können. Solcherart Reflexionen müssen die ganze Bandbreite abdecken – von der Begriffsklärung (was ist eigentlich Synthetische Biologie?) über wissenschafts- und techniktheoretische Überlegungen zur „nachmodernen Technik“ bis zur Analyse konkreter Technikpfade und zur Einschätzung neuartiger Risiken im Kern dieses Techniktyps. Somit kommen auch die Versprechungen, die mit dieser noch im Entstehen begriffenen neuartigen Technik verbunden werden und ihre tatsächlichen Potentiale auf den Prüfstand. Prinzipielle Grenzen der Konstruier- und Kontrollierbarkeit von Biosystemen müssen ebenfalls erörtert werden. Prof. Dr. Jan C. Schmidt ist Physiker und Philosoph, engagiert in der techniksoziologischen und technikphilosophischen Lehre für die Ausbildung der Ingenieure an der Hochschule Darmstadt. Der Vortrag „Synthetische Biologie als nachmoderne Technik? Herausforderungen für die Technikfolgenabschätzung“ findet am Do., 7. November 2013 um 19:15 im Hörsaal XX der BOKU (Armin Szilvinyi-Haus; Muthgasse 18, 1190 Wien) im Rahmen der von BOKU und ÖAW gemeinsam veranstalteten Ringvorlesung „Umgang mit Technik – Entwicklung, Potential, Folgen, Risiken“ statt. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen dieser Ringvorlesung unter http://www.risk.boku.ac.at/umgang-mit-technik