Zsigmondy-Medaille
Er gilt nicht nur als hervorragender Wissenschaftler, er hat sich auch um den Aufbau eines höchst erfolgreichen Forschungsinstituts verdient gemacht: Prof. Rudolf Krska leitet das IFA (Interuniversitäres Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie) in Tulln, das sich in den knapp zwei Jahrzehnten seines Bestehens bereits zu einem international höchst angesehenen Forschungszentrum entwickelt hat. Für seine wissenschaftlichen Leistungen und für seine Fähigkeiten im Forschungs-Management wurde Krska nun von der Fakultät für Technische Chemie der TU Wien mit der Zsigmondy-Medaille ausgezeichnet. Biologische Analytik in Tulln Das IFA ist eine Gemeinschaftseinrichtung der Universität für Bodenkultur, der Veterinärmedizinischen Universität und der TU Wien. Mit rund 140 MitarbeiterInnen zählt das Institut mittlerweile zu den bedeutendsten europäischen Exzellenzzentren auf dem Gebiet der analytischen Chemie. Der Schwerpunkt der Forschung am IFA liegt auf der Entwicklung von Analysemethoden für biologische Substanzen wie Allergene oder Pilzgifte sowie im Bereich der Qualitätssicherung bei Umweltschadstoffen, etwa Schwermetallen oder Pestiziden im Wasser. Rudolf Krska studierte Technische Chemie an der TU Wien, wo er auch promovierte und sich habilitierte. 2008 wurde er als Professor für Bioanalytik und organische Spurenanalyse an die Universität für Bodenkultur berufen. Seit 2010 leitet er das IFA in Tulln, bereits 1996 hatte er die Leitung des Analytikzentrums des IFA übernommen. Robert Krska hält mehrere Lehrveranstaltungen an der TU Wien und arbeitet nach wie vor mit verschiedenen Forschungsgruppen der TU eng zusammen. Diese erfolgreichen Kooperationen zwischen dem IFA Tulln und der TU Wien sollen in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Am 22. November 2013 erhielt Rudolf Krska die Zsigmondy-Medaille. Überreicht wurde sie von Prof. Herbert Danninger, dem Dekan der Fakultät für Technische Chemie. Die Auszeichnung wird für besondere Verdienste um die Fakultät vergeben, die „wissenschaftlicher, strategischer oder institutioneller Natur“ sein können, wie es in den Statuten heißt. Für Rudolf Krska treffen alle drei Kriterien zu. Im Gedenken an Richard Zsigmondy Benannt ist die Auszeichnung der Fakultät für Technische Chemie nach dem Nobelpreisträger Richard Zsigmondy, der von 1883 bis 1885 an der TU Wien (damals „k.k. Technische Hochschule“) studierte. Zsigmondy entwickelte ein Ultramikroskop und forschte an Kolloiden – winzigen Partikeln, die in einem Medium fein verteilt sind. Milch ist ein Beispiel für ein Kolloidsystem: Ihre weiße Farbe kommt dadurch zustande, dass das Licht an den winzigen Fetttröpfchen im Wasser gestreut wird. Zsigmondy war somit einer der ersten „Nanotechnologen“. Mithilfe seiner Erkenntnisse konnte er beispielsweise neuartige Sorten gefärbter Gläser erzeugen. 1925 erhielt er für seine Kolloid-Forschung den Chemie-Nobelpreis. Text: Florian Aigner, TU-Wien
Bild: Dekan Herbert Danninger mit Rudolf Krska