Mykotoxine in Lebens- und Futtermitteln detektieren: Das IFA-Tulln ist am neuen EU-Projekt MYCOSPEC beteiligt.

Mykotoxine in Lebens- und Futtermitteln detektieren Das neue EU-Projekt MYCOSPEC, an dem das BOKU Department IFA-Tulln beteiligt ist, bündelt die Aktivitäten an internationalen Forschungszentren und in kleinen und mittleren Unternehmen (SMUs) in der Nahrungsmittelbranche, um einen zuverlässigen Schnelltest für Pilzgifte in Nahrungs- und Futtermitteln zu entwickeln. Bei IRIS in Castelldefels bei Barcelona wurde am 19. November 2013 das Projekt MYCOSPEC vorgestellt, das mittels innovativer Infrarot-Laserspektroskopie Pilzgifte auf und in Lebens- und Futtermitteln schnell und zuverlässig detektierbar macht. Mykotoxine können bei Menschen und Nutztieren schwere, akute und langfristige Schäden hervorrufen. Bisher ist die Kontrolle der gesetzlichen Grenzwerte nur mit aufwändigen Laborverfahren möglich, die den Warenumsatz verlangsamen und zu logistischen Problemen und zusätzlichen Kosten führen. Gleichzeitig entstehen durch kontaminierte Lebensmittel Milliardenschäden in der Landwirtschaft.   Die Infrarot-Laserspektroskopie mit Quantenkaskadenlasern (QCL) bietet die Möglichkeit einer innovativen, schnellen und einfachen Analyse zur Mykotoxinbestimmung vor Ort. Quantenkaskadenlaser sind neuartige Halbleiterlaser, die auf Grund ihres extreme kompakt Aufbaus und ihrer Wellenlänge im mittleren Infrarot das Potenzial haben, die Kontrolle der Mykotoxin Grenzwerte drastisch zu beschleunigen und vor Ort durchzuführen. Ein höherer Probendurchsatz und damit ein repräsentativeres untersuchtes Probenvolumen werden zu erhöhter Lebensmittelsicherheit beitragen. Beginnen wird das Projekt mit umfangreichen Untersuchungen an Getreide und Trockenfrüchten. Nur die hohe Selektivität der Infrarotspektroskopie im sogenannten Fingerprint-Bereich bietet die Chance Mykotoxine trotz der Vielzahl an Getreidesorten sicher zu quantifizieren und gleichzeitig den Aufwand bei der Probenvorbereitung in vernünftigen Grenzen zu halten. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und wird im Rahmen des 7. Rahmenprogramms der Europäischen Kommission zur vor-Ort-Diagnose von Pilzkrankheiten gefördert. Die Aktivitäten der drei Forschungspartner Universität Ulm (Deutschland), Universität für Bodenkultur Wien (Österreich) und IRIS in Castelldefels (Spanien) werden mit denen der SMUs ICC (Österreich), FULLWELL MILL LIMITED (Großbritannien), MG OPTICAL SOLUTIONS GMBH (Deutschland), CERVESES LA GARDENIA (Spanien) und SETBIR (Türkei) koordiniert, um einen möglichst anwendungsnahen Prototypen zu bauen. links Prof. Rudolf Krska (BOKU/IFA) und Projektteam beim Kickoff Meeting in Barcelona.


05.12.2013