Houskapreis für Reingard Grabherr


Das mit Österreichs größtem Forschungspreis ausgezeichnete Projekt von Reingard Grabherr (Department für Biotechnologie) widmet sich den Schimmelpilzgiften: Ein neuer Lösungsansatz hilft der Landwirtschaft Milliardenschäden zu vermeiden.

BOKU-Professorin Reingard Grabherr (Department für Biotechnologie / Institut für Angewandte Mikrobiologie) wurde mit dem ersten Platz beim Houskapreis der B&C Privatstiftung - Österreichs größtem privaten Forschungspreis - ausgezeichnet. Das widmet sich einem hochaktuellen Problem: der Infizierung von Getreide durch Schimmelpilzgifte. Der neue Lösungsansatz hilft der Landwirtschaft, Milliardenschäden zu vermeiden und kann zur Deckung des stetig steigenden Nahrungsmittelbedarfs beitragen. Die Plätze zwei und drei gingen für ebenso herausragende Forschungsarbeiten an die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und die Montanuniversität Leoben. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der Houskapreis-Gala der B&C Privatstiftung am 10. April. Das Siegerprojekt: Schimmelpilze - ein Problem für Landwirtschaft und Gesellschaft Schimmelpilzgifte infizieren Getreidesorten - vor allem Mais - die oft als Futtermittel für Tiere in der Landwirtschaft verwendet werden. Diese sogenannten "Fumonisine" rufen schwere Erkrankungen bei den Tieren hervor und können sogar zum Tod führen. Die Verunreinigung von Getreide durch Schimmelpilze verursacht somit Milliardenschäden in der Landwirtschaft. Dem Forschungsteam von Reingard Grabherr gelang es erstmals, eine besonders gefährliche Gruppe von Schimmelpilzgiften mit Enzymen unschädlich zu machen. Auf diesen Forschungsergebnissen basierend entwickelte der österreichische Futtermittelhersteller BIOMIN einen Zusatz, der die Bildung von Schimmelpilzgiften mindert. Das Produkt wurde in Asien bereits erfolgreich am Markt eingeführt. Reingard Grabherr, BOKU Wien: "Das Produkt verbessert die Futtermittel und dadurch die Gesundheit der Tiere. Es stärkt daher auch die Landwirtschaft. Zusätzlich konnten wir einen Lösungsansatz für eine der schwierigsten Herausforderungen der Zukunft entwickeln: den weltweit steigenden Bedarf an Lebensmitteln zu decken."

Das Projekt der BOKU Wien stach durch ein hochaktuelles wissenschaftliches Konzept hervor und ist ein Vorzeigebeispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit von Forschung mit Industriepartnern. Deshalb wurde das Team von Reingard Grabherr mit dem ersten Platz beim Houskapreis und 120.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet.

Erich Hampel, Vorsitzender der B&C Privatstiftung: "Klimawandel, Ernteausfälle und Ressourcenknappheit - das sind die wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die BOKU Wien hat mit ihrer Arbeit gezeigt, dass die Wissenschaft wichtige Lösungsansätze für gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme liefert. Es ist daher ganz im Sinne des Houskapreises, dieses richtungsweisende Projekt mit dem ersten Platz auszuzeichnen."

Stichwort: Houskapreis -  der Forschungspreis der B&C Privatstiftung Mit der Verleihung des Houskapreises fördert die B&C Privatstiftung wirtschaftsnahe Forschungsprojekte und drückt so ihre Wertschätzung für die hervorragende Arbeit aus, die in Österreich geleistet wird. Der Forschungspreis ist nach dem erfolgreichen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Wolfgang Houska benannt, der von 2000 bis 2005 Vorstandsmitglied der Stiftung war. Der Forschungspreis der B&C Privatstiftung trägt dazu bei, die finanziellen Grundlagen für Innovation und Forschung in Österreich zu verbessern. Mit einer Dotierung von 300.000 Euro ist er der größte privat vergebene Forschungspreis Österreichs.


11.04.2014