BOKU in der 12% Spitzengruppe


des erstmals publizierten und von der EU initiierten U-Multiranks.

Die BOKU befindet sich unter jenen 12% der 850 internationalen Universitäten, die in 10 oder mehr Kategorien mit der Note "very good" bewertet wurden. Die BOKU erreichte 13 Topbewertungen, so wie zwei weitere österreichische Universitäten. Dies auch im Gegensatz zu der nun in den Medien kolportierten österreichischen "Spitzenuni", die allerdings nur in weniger als der Hälfte aller Indikatoren bewertet wurde. Die BOKU wurde in 28 von 31 Indikatoren bewertet. Die BOKU arbeitete an dieser ersten Rankingstudie aktiv mit und brachte Kennzahlen für die Indikatoren ein. U-Multirank ist ein neuartiger Ansatz für den Vergleich von Universitäten, wo nicht ein einfaches Ranking nach intransparenten Kriterien veröffentlicht wird, sondern es ermöglicht den Vergleich von Universitäten nach einer Vielzahl von definierten Kriterien in fünf großen Bereichen. Die Rankingmethode nimmt dabei auf unterschiedliche Typen von Universitäten Rücksicht, sodass gezielt Universitäten ähnlichen Typs untereinander verglichen werden können.  Besonders gut schnitt die BOKU in den Bereichen "Internationale Orientierung" und "Regionales Engagement" ab. Bei der Internationalisierung ist die einzige "Schwachstelle" das Fehlen englischsprachiger Bachelor-Programme, in allen anderen Bereichen (Masterprogramme, Studierendenmobilität, internationale wissenschaftliche MitarbeiterInnen, Doktorabschlüsse internationaler Studierende sowie Publikationen mit internationalen Partnerinstitutionen) ist die BOKU im Spitzenbereich ("very good"). Regional ist die BOKU ebenfalls stark, da viele AbsolventInnen in der Region arbeiten, auch gibt es viele Publikationen, die auf regionaler Zusammenarbeit beruhen. Unterdurchschnittlich ist der regionale Finanzierungsbeitrag. In der Forschung ist die BOKU bei den Indikatoren "externe Forschungseinnahmen" und "interdisziplinäre Publikationen" in der Spitzengruppe und beim Publikationsoutput, der Zitationsrate und den Top cited Papers" in der Kategorie "good" gelistet. Dieser Befund wird durch den Themenbereich "Wissenstransfer" verstärkt. So ist die BOKU bei den "Einnahmen aus privaten Quellen", den "Publikationen mit Industriepartnern" und der "Anzahl von Publikationen, die in Patenten zitiert werden", jeweils in der Spitzengruppe. Bei der Anzahl der Patente selbst ist die BOKU nur in Kategorie 4 einsortiert. Dies ist allerdings leicht verständlich, da sowohl in den COMET-Zentren als auch in den CD-Labors - gerade in diesen PPP Modellen ist die BOKU überdurchschnittlich aktiv - die Patente in der Regel nicht von der Universität, sondern nach vertraglicher Regelung von den Industrieunternehmen angemeldet werden. Der zuvor angesprochene Indikator "Publikationen, die in Patenten zitiert werden" zeigt den großen Erfolg der BOKU im Wissenstransfer. Bei Spin-offs ist die BOKU im Mittelfeld. Der Bereich, in dem die BOKU - so wie die meisten österreichischen Universitäten - scheinbar schwach abschneidet, ist die Lehre. Die BA-Graduierungsrate, die "Abschlüsse von BA-Studiereden und Master-Studierenden in der Mindeststudienzeit" sind im internationalen Vergleich "weak", die "Master-Graduierungsrate" "average". Hier zeigt sich eine generelle Schwäche des österreichischen universitären Bildungssystems. International werden hier Universitäten verglichen, die strikte Zugangsregelungen haben. Die Drop-outs, die an österreichischen Universitäten insbesondere im ersten Studiensemester oder Studienjahr stattfinden, führen hier zu einer systembedingten Verzerrung. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die BOKU in diesem nun vorliegenden, multidimensionalen Ranking sehr gut abgeschnitten hat. Wir liegen insgesamt im Spitzenbereich von 850 namhaften internationalen Universitäten. Insbesondere ist es erfreulich, dass bei jenen Indikatoren, die die BOKU aktiv mitgestalten kann, die Ergebnisse herausragend gut sind. Die schwächeren Bereiche sollten durchaus Anlass, sowohl zu politischen Diskussionen über die Rahmenbedingungen als auch zu Diskussionen über Maßnahmen, die wir selbst setzen können, geben. Weitere eigene Analysen können auch auf der Webpage von U-Multirank vorgenommen werden: http://www.umultirank.org.


16.05.2014