Freshwater Metadata Journal


Die erste Zeitschrift, die ausschließlich der Publikation von Informationen über Datensammlungen dient, wurde Anfang Oktober online vorgestellt.

Das Freshwater Metadata Journal – die erste Zeitschrift, die ausschließlich der Publikation von Informationen über Fließgewässer- und Seen-Datensammlungen dient – wurde am 8. Oktober online vorgestellt.

Metadaten beschreiben – zusammen mit Informationen über die geistigen Eigentumsrechte (intellectual property rights) – wie, warum, wann, von wem und für welchen Zweck ein Datensatz erhoben wurde. Solche Metadaten stellen eine reichhaltige Informationsquelle über einen bestimmten Datensatz dar und sind daher unentbehrlich für Wissenschaftler, die neue Analysen oder andere Anwendungen mit diesem Datensatz anstreben. In den ökologisch orientieren Naturwissenschaften wird der Wert der Metadaten – auch Daten über Daten genannt – zunehmend erkannt, das Sammeln solcher Daten ist in der wissenschaftlichen Gemeinschaft durchaus üblich, allerdings wird das Publizieren von Metadaten oft als „nicht-wissenschaftliche“ Arbeit angesehen. Etablierte wissenschaftliche Zeitschriften erweisen sich als zurückhaltend, was die Publikation solcher „Datenbeschreibungen“ anbelangt. Gleichzeitig gibt es aber bei Wissenschaftlern einen großen Bedarf, existierende Daten aufzuspüren, um Analysen mit größeren Datenmengen durchführen zu können. Die Möglichkeit, öffentlich finanzierte Daten in unterschiedlichen Forschungsarbeiten zu verwenden spielt hier ebenfalls eine große Rolle.

Das Freshwater Metadata Journal ist eine Antwort auf diese Problematik und hat es sich zum Ziel gesetzt wissenschaftliche Artikel und die in ihnen verwendeten Daten miteinander zu verknüpfen. Es versorgt Wissenschaftler und Datenmanager mit einem online verfügbaren, voll automatisierten Prozess, um Süßwasser bezogene Metadaten zu publizieren und so auf einfache Weise die Daten ihrer Arbeit zu beschreiben und vorzustellen. Alle Daten sind ohne Einschränkungen verfügbar (open access) und werden mit einer DOI (digital object identifier) versehen. Das macht sie innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft einfach auffind- und nachverfolgbar sowie zitierbar.

Das Journal wurde im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten BioFresh Projekts initiiert, das sich mit der Erfassung von Daten über das Leben in unseren Flüssen und Seen beschäftigte, um nachhaltige Lösungsansätze für den Schutz und das Management von Binnengewässern entwickeln zu können. Im Rahmen dieses Projektes wurde Anfang des Jahres auch der erste globale Atlas der Biodiversität von Binnengewässern (Global Freshwater Biodiversity Atlas) vorgestellt.

Das Freshwater Metadata Journal wurde unter der Federführung des Institutes für Hydrobiologie und Gewässermanagement in Kooperation mit dem Royal Belgian Institute of Natural Sciences (Brüssel) entwickelt.

Kontakt:
Dr. Astrid Schmidt-Kloiber
Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement
Tel.: +43-1-47654-5225
E-Mail: astrid.schmidt-kloiber(at)boku.ac.at


24.10.2014