Prof. Rudolf Krska


Im Rahmen einer von Prof. Krska koordinierten EU-Projekt-Initiative zur Reduktion von biologischen Kontaminationen und insbesondere von Mykotoxinen in Lebens- und Futtermitteln, besuchte der Leiter des Department IFA-Tulln der BOKU zahlreiche Institutionen und Betriebe in und um Peking. Am 10. April 2015 wurde Krska die besondere akademische Ehre eines “Distinguished” Professors der Chinese Academy of Agricultural Sciences (Chinesische Akademie der Agrarwissenschaften, CAAS) zuteil. Vor den Augen zahlreicher HörerInnen gab Krska im Anschluss an die feierliche Ernennung durch Vice-President Ren Baozhong und Prof. Liu Yang einen Vortrag über den Einfluss des Klimawandels auf die Bildung und Analytik von Mykotoxinen (Schimmelpilzgiften) in Getreide und Lebensmitteln. Prof. Krska wird am CAAS vor allem aufgrund seiner Stellung als meist-zitierter Mykotoxin-Forscher im letzten Jahrzehnt besonders geschätzt. CAAS ist eine nationale, integrative landwirtschaftliche Forschungsorganisation mit Verantwortung für die Durchführung der Grundlagenforschung und angewandter Forschung sowie für die Erforschung der Auswirkungen neuer Technologien auf die Landwirtschaft. Die Akademie fördert nachhaltige Landwirtschaft innerhalb und außerhalb von China durch Technologieaustausch und Forschungskooperationen mit den landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen und Universitäten im In- und Ausland. CAAS, im Jahr 1957 mit Sitz in Peking gegründet, hat mehr als 5.000 MitarbeiterInnen. Forschung und politische Arbeit in der Akademie decken ein breites Spektrum von Themen ab, die in acht Disziplinen-Cluster eingeteilt sind. Zu den acht  Clustern zählen Crop-Science, Gartenbau, Tierkunde, Tiermedizin, landwirtschaftliche Ressourcen und Umwelt, Landwirtschaft und Maschinenbau, Agrarproduktqualität, Sicherheit und Verarbeitung und landwirtschaftliche Informationen und Wirtschaft. Innerhalb der CAAS kooperiert Prof. Krska vor allem mit dem Institute of Agro-Products Processing Science and Technology in Kooperation mit Academy of State Administration of Grain (ASAG). Der Mykotoxin-Experte, der auch designierter Präsident der International Society for Mycotoxicology ist, kooperiert vor allem im Bereich der Bio-Kontrolle, dem Monitoring von Getreidesilos mittels innovativer Sensoren sowie auf dem Gebiet der Multi-Mykotoxin-Analytik mit den beiden chinesischen Akademien. Neben der unvorstellbaren Dimension der Getreideproduktion in China, das mit über 500 Millionen Tonnen jährlich weltweit der bedeutendste Produzent von Getreide ist, ermutigt auch der sanfte Druck der Europäischen Kommission, mit chinesischen Institutionen im Rahmen des  EU-Förderprogramms für Forschung und Innovation, Horizon 2020, zu kooperieren, zu vermehrten Kooperationen mit China. Viele Calls for Proposals fordern nun zur Einbindung von chinesischen Partnern in EU-Projekt-Konsortien auf. Oft steht jedoch kein oder kaum Geld für diese Art von Kooperationen zur Verfügung und die chinesischen Partner sind auf ihre eigenen Geldquellen angewiesen. Umso wichtiger sind daher gute, persönliche Kontakte nach China. Die Ernennung zum Distinguished Professor am CAAS kommt daher sehr gelegen und Krska sieht einer engeren Zusammenarbeit mit seinen chinesischen Partnern mit großer Zuversicht entgegen. Bei seinen Besuchen von Institutionen in Peking und von Getreidespeichern südlich der Hauptstadt konnte sich Krska ein Bild von den Lagerbedingungen der durchschnittlich mit jeweils 6000 Tonnen befüllten Getreidespeicher machen und zudem Proben auf Maismärkten für die spätere Mykotoxin-Bestimmung am Analytikzentrum des IFA-Tulln ziehen. Der international hervorragende Ruf des IFA-Tulln als Spitzenlabor zum Nachweis von toxischen, sekundären Metaboliten wird auch von den chinesischen Partnern wahrgenommen und sehr geschätzt. http://www.caas.cn/en/about_caas/basic_facts/index.shtml


20.04.2015