Die Rolle der Weltbank in Programmen zu grenzüberschreitenden Flüssen
Grenzüberschreitende Gewässer bilden 60% der weltweiten Fließwasserressourcen. Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, der Klimawandel sowie die allgemeine Wasserverknappung fordern die Wasserwirtschaft heraus und sind nur global bewältigbar. Eine essentielle Rolle spiele dabei die Weltbank, so Dr. Christina Leb in ihrem Vortrag.
Die Weltbank begleitet Prozesse, investiert und vermittelt Wissen. Ziel ist es, die Situation in sogenannten Risikobecken, wie beispielsweise rund um den Indus, durch globale Wassernutzungsprojekte zu verbessern. Besonders in Afrika sollen Investitionen eine funktionierende Wasserwirtschaft ermöglichen. Es gilt, nachhaltiges Wachstum zu fördern, Klimabeständigkeit zu sichern und die Armut zu bekämpfen. Dabei agiert die Weltbank neutral und dialogbegleitend. Anrainerstaaten sind über ein geplantes Projekt zu informieren. Darüber hinaus verlangt die Weltbank bei allen Projekten eine Umweltverträglichkeitsanalyse. Diese berücksichtigt gesundheitliche, sicherheitsspezifische, soziale und grenzüberschreitende sowie globale umwelttechnische Aspekte.
Dr. Leb erörterte, dass bei der Kreditvergabe die Doppelrolle der Weltbank erkennbar wird: einerseits internationale Entwicklungsorganisation, andererseits Investitionsbank. Gerade letztere Rolle verlangt es, die Kreditrückzahlung bestmöglich sicherzustellen.
Diesen Entscheidungsprozess griff auch das Publikum in der anschließenden Diskussion auf und hinterfragte die Neutralität der Weltbank bei der Kreditvergabe. Dr. Leb wies auf die geopolitischen Interessen hin, die hinter der Ressource Wasser stehen. Umso wichtiger sei es, dass die Weltbank zwischen Regierungen vermittle.
Julia Kandler/Lisa Müllner
Die Präsentation zum Vortrag von Dr. Christina Leb finden Sie hier: "Die Rolle der Weltbank in Programmen zu grenzüberschreitenden Flüssen".