Euregio-Jungforscher 2018 an Hannes Schuler
„Ich möchte herausfinden, wie sich verschiedene invasive Fruchtfliegen
- wie etwa die Amerikanische Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cingulata)
oder die Walnussfruchtfliege (Rhagoletis completa) - in Europa
verbreiten, welche Auswirkungen diese Invasion einerseits auf die Fliege
und andererseits auf deren natürliche Gegenspieler hat und wie sich
diese Faktoren auf die Verbreitungsdynamik auswirken“, erklärt Schuler.
Diese Forschung hatte Schuler bereits während seiner Dissertation am
Institut für Forstentomologie, Forstpathologie und Forstschutz an der
Universität für Bodenkultur in Wien begonnen und im Rahmen eines
zweijährigen Post-Doc-Aufenthalts an der University of Notre Dame in
den USA fortgeführt. Die Amerikanische Kirschfruchtfliege wurde bereits
in Österreich gesichtet, eine stabile Population konnte sich aber bisher
nicht etablieren. Eine detaillierte Kenntnis der Biologie sowohl des
Schädlings als auch seiner natürlichen bakteriellen Gegenspieler
könnte helfen, rechtzeitig geeignete Bekämpfungsstrategien zu
entwickeln. Die Walnussfruchtfliege hingegen ist in Österreich bereits
weit verbreitet. „Viele wundern sich, warum in letzter Zeit kaum noch
gesunde Nüsse auf den Bäumen zu finden sind. Stattdessen findet man
vermehrt schwarze Nüsse mit zahlreichen Maden. Das sind die Larven der
Walnussfruchtfliege“, so Schuler.