Der Aufbau der Europäischen Hochschul-Allianz EPICUR nimmt Fahrt auf


Vom 4. bis 6. März trafen die Projektteams der EPICUR-Allianz in Straßburg zusammen, um ihrer Vision einer interkulturellen, mehrsprachigen Universität mit völlig neuen Mobilitäts-, Lehr-, Lern- und Forschungsmodellen an den acht Standorten einen weiteren Schritt näher zu kommen. BOKU ist federführend dabei.

Nach einem Kick-off-Event des Steering Committees in Brüssel und dem ersten Kennenlernen der Projektmanager an der Université Haute-Alsace (Mulhouse, Frankreich) ging es vergangene Woche in Straßburg dann richtig an die Arbeit. Für die BOKU nahmen Ruzica Luketina (Project Officer), Ulf Thalhammer (Project Manager), Astrid Kleber (Communication Manager) und Johannes Schützenhofer (Studierendenvertreter der BOKU) daran teil.

Die Initiative der „European Universities“ wurde 2018 von der Europäischen Kommission aus der Taufe gehoben und soll es Studierenden ermöglichen, durch eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben. Damit können sich die Absolvent*innen mit interkulturellen Skills für internationale Settings qualifizieren. Gleichzeitig tragen sie zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen bei.

Innovative Lehr- und Lernformate
Die EPICUR-Allianz konnte 2019 die Ausschreibung für das Projekt „European Universities“ im Rahmen des Erasmus+ -Programms für sich entscheiden. EPICUR soll auf der Lehr- und Lernebene einen neuen interuniversitären, virtuellen Campus mit studierendenzentrierten Lehrplänen anbieten und dazu eigene digitale Lehrformen entwickeln. Auf der Forschungs- und Lehrebene soll EPICUR Studierende, Wissenschaftler*innen und externe Partner*innen in disziplinübergreifenden Teams zusammenbringen. Denn nur gemeinsam können große gesellschaftliche Herausforderungen – Klimakrise, eine alternde Gesellschaft, anti-demokratische Tendenzen - bewältigt werden.

Brennende Diskussionen und ambitionierte Zeitpläne
Vergangene Woche präsentierten die Projektteams der acht Partneruniversitäten in Meetings verteilt über das weitläufige Campusgelände der Université de Strasbourg die Arbeitsfortschritte ihrer in Mulhouse festgelegten Workpackages. Brennende Diskussionen standen an der Tagesordnung, gilt es doch, den Grundstein für einen völlig neuen Universitätstypus zu setzen. Die Herausforderungen, die sich dabei stellen, sind

  • die Stärkung der Europäischen Identität(en) durch multilinguale Universitäten und interkulturelle Kompetenzen
  • der Aufbau mehrerer Pilotprojekte wie z. B. Module für die Studienrichtung „Liberal Arts and Sciences“ mit Beteiligung der BOKU im Bereich der Nachhaltigkeit
  • die Schaffung eines gemeinsamen virtuellen Campus
  • die Vernetzung der Regionen durch Nutzung gemeinsamer Netzwerke, Ressourcen und Infrastruktur, aber auch durch Sustainable Entrepreneurship

Das nächste persönliche Treffen der Projektteams findet im Juni in Amsterdam statt. Bis dahin gibt es regelmäßige Online-Meetings. Die ersten Piloten an den Universitäten sollen bereits im Wintersemester 2020 starten. „Wir haben einen sehr engen Zeitplan, um unser Modell einer Europäischen Universität zu verwirklichen. Für eine langfristige Partnerschaft sind solche face-to-face-Arbeitstreffen besonders wichtig“, betont Ruzica Luketina, Project Officer der BOKU.

Dass sich Studierende der BOKU von dieser euphorischen Stimmung anstecken lassen, ist ausdrücklich erwünscht. Soll es in Zukunft doch heißen: Study at BOKU and be EPICURious!


10.03.2020