Citizen Science in Zeiten von Social Distancing


Trotz der herrschenden Ausgangsbeschränkungen und sozialen Einschränkungen gibt es noch immer viele Möglichkeiten, bei Citizen-Science-Projekten mit zu forschen – und Ablenkung in seinen Alltag zu bringen.

Viele Citizen-Science-Projekte können zu Hause oder im eigenen Garten durchgeführt werden, ohne dass man dabei gegen die Maßnahmen der Corona-Krise verstößt oder sich oder andere Personen einem Ansteckungsrisiko aussetzt.  Auf der Plattform „Österreich forscht“, die von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) koordiniert wird, zeigt ein aktueller Beitrag (https://www.citizen-science.at/blog/blog-citizen-science-in-zeiten-sozialer-isolation), welche Möglichkeiten des Mitforschens es nach wie vor gibt bzw. neu geschaffen wurden.

Beim Projekt Tea Bag Index der AGES beispielsweise vergräbt man Teebeutel im Boden, lässt sie dort drei Monate verrotten, gräbt sie danach wieder aus und wiegt sie ab. So erhält man Daten von der Zersetzungsrate im eigenen Boden, die dann unter anderem auch Klimaforscher*innen dabei helfen, mehr über die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Böden zu erfahren.

Beim Projekt Blick ins Dickicht der Österreichischen Bundesforste können Familien Spurentunnel basteln und im eigenen Garten aufstellen, um herauszufinden, ob dort die seltene Haselmaus lebt. So kann deren Verbreitung in Österreich erforscht werden.

Ein Projekt, bei dem man von der eigenen Wohnung aus mitmachen kann, ist NestCams der Konrad Lorenz Forschungsstelle der Universität Wien. Ein internetfähiges Gerät ist das einzige Werkzeug, das man braucht, um das Verhalten von brütenden Graugans- und Waldrapppaaren zu analysieren. Oder man hilft bei der korrekten Bestimmung von sogenannten Roadkill-Meldungen mit, die über das Projekt Roadkill der Universität für Bodenkultur Wien eingehen.

Manche Projekte lassen sich auch mit ohnehin längst anstehenden Tätigkeiten im Haushalt verbinden. Wenn einem zum Beispiel beim Entrümpeln alte Fotos oder Filmaufnahmen unterkommen, dann kann man diese an die Topothek weitergeben, wo Ortsarchive online erstellt werden.

Weitere Infos zu diesen und noch vielen weiteren Mitforschmöglichkeiten finden Sie auf www.citizen-science.at.

Kontakt:
Florian Heigl und Daniel Dörler
Koordinatoren der Plattform Österreich forscht
Universität für Bodenkultur Wien
E-Mail: florian.heigl(at)boku.ac.at, daniel.doerler(at)boku.ac.at, office(at)citizen-science.at


02.04.2020