FIGHToplasma
Ein Programmabkommen zwischen der Südtiroler Landesverwaltung und dem Österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) fördert jetzt erstmalig eine Projektkooperation zwischen dem Department für Wald- und Bodenwissenschaften, BOKU, und der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen. Im Rahmen von „FIGHToplasma“ wird die Übertragung des bakteriellen Erregers einer wichtigen Erkrankung von Apfelbäumen, der Apfeltriebsucht, auf Genomebene untersucht. Dem Forscherteam gehören auch Forscher*innen der Universität Turin, des Versuchszentrums Laimburg und der Fondazione Edmund Mach, San Michele all’Adige an.
Apfeltriebsucht ist eine Erkrankung, die durch Bakterien aus der Gruppe der Phytoplasmen verursacht wird. Pflanzen die mit diesem Erreger infiziert sind, bilden ein typisch hexenbesenartiges Wachstum der Triebe aus. Infizierte Pflanzen produzieren Früchte mit geringer Größe und Qualität. Da ein befallener Baum nicht geheilt werden kann, müssen infizierte Apfelbäume sofort gerodet werden. Die Übertragung der Phytoplasmen erfolgt vor allem durch saugende Insekten. Apfel-Phytoplasmen werden hauptsächlich von zwei Blattlaus-Arten, dem Sommerapfelblattsauger und dem Weißdornblattsauger, übertragen. Die Übertragungseffizienz ist hierbei nicht artspezifisch. Innerhalb einer Art gibt es nämlich geographische Varianten die gut Phytoplasmen übertragen, während andere dies nicht können.
Ziel dieses Projekts ist die detaillierte Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen den Phytoplasmen, dem Vektor und seinem Mikrobiom mit Hilfe von Genomsequenzierungsmethoden. Es soll geklärt werden, inwieweit die Übertragung von Phytoplasmen vom Genotyp des Insekts, dessen Bakterien-Community oder vom Phytoplasma-Stamm abhängt.
Kontaktpersonen: Christian Stauffer (christian.stauffer(at)boku.ac.at) Hannes Schuler (hannes.schuler(at)unbz.it)