Montafoner Wissenschaftspreis für Gletscher-Rekonstruktionen in der Silvretta

Ausgezeichnet wurde ein von Sandra Braumann und ihren Ko-Autor*innen verfasster Artikel mit dem Titel „Holocene glacier change in the Silvretta Massif (Austrian Alps) constrained by a new ¹⁰Be chronology, historical records and modern observations“, der im Herbst 2020 in der Fachzeitschrift Quaternary Science Reviews veröffentlicht wurde.

Der Artikel handelt von Gletscherrekonstruktionen im Silvretta-Gebiet - genauer im Ochsental - seit Ende der letzten Eiszeit, also vor c. 12 000 Jahren, bis zur Gegenwart. Da Alpengletscher sehr rasch auf Klimaänderungen reagieren, gewähren Gletscherrekonstruktionen Einblicke in das Klima der Vergangenheit, wodurch unsere Kenntnisse über Paläo-Klimabedingungen und das Klimasystem im Allgemeinen erweitert werden. In der prämierten Arbeit zeigen die Autor*innen, wie verschiedene Gletscherarchive verknüpft werden können. Dazu zählen kosmogene Isotope im Gestein, historische Dokumente und Karten sowie Messreihen zu Gletscherlängenänderungen und Temperaturen. Durch die Kombination dieser unterschiedlichen Archive konnte ein umfängliches Bild von Gletscher- und Klimaänderungen im Ochsental rekonstruiert und validiert werden.

Der Artikel ist Teil des Dissertationsprojektes „Mountain Glacier Sensitivity in the Eastern Alps“ gefördert durch das DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Sandra Braumann und entstand im Rahmen der Kollaboration zwischen der Quartärgruppe des Institut für Angewandte Geologie der BOKU, der Cosmogenic Dating-Arbeitsgruppe des Lamont-Doherty Earth Observatory (Columbia University) und der Abteilung Sedimentgeologie der Geologischen Bundesanstalt.

Links:

Forscher*Innenprofil FIS: https://forschung.boku.ac.at/fis/suchen.person_uebersicht?sprache_in=de&menue_id_in=101&id_in=145798

Montafoner Wissenschaftspreis: https://stand-montafon.at/kultur-wissenschaft/projekte/montafoner-wissenschaftspreis