Lawinenexkursion zu Rax und Göller

Unter strenger Einhaltung aller Corona-Maßnahmen konnten kürzlich zwei Exkursionen in den Schnee stattfinden. Ein unvergessliches Erlebnis, schon allein deshalb, weil die Zweitsemestrigen zum ersten Mal seit ihrem Studienbeginn in echt zusammentrafen!

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    Trutzen Eiswind und Schneegestöber: BOKU-Studis auf dem Weg zum Preiner Gscheid (c) Barbara Hinterstoisser

Eine Lawine am Computer zu modellieren ist eine Sache, ein Schneeprofil mit eigener Hand in eine echte Schneedecke zu graben eine ganz andere. Nicht alles, was mit innovativen E-Tools heute schon möglich ist, kann die Praxis ersetzen – ganz besonders dann nicht, wenn es darum geht, sich Fähigkeiten zu erwerben, wo neben Fachwissen auch so etwas wie G‘pür vermittelt werden soll. Umso erfreulicher, wenn es in Corona-Zeiten das eine oder andere Mal doch möglich ist, dass eine Exkursion wirklich stattfindet. Kürzlich geschehen, als Assoc. Prof. Ingrid Reiweger ihre Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltung "Schnee- und Lawinengefahren - Analyse und Bewertung“ zur Rax und zum Göller führte. Dabei haben sich die Teilnehmer*innen, die im 2. Semester "Alpine Naturgefahren" an der BOKU studieren, auch zum ersten Mal in echt gesehen!!

Engagiert und äußerst wetterresistent

Die erste Tagesexkursion führte die Studierenden vom Preiner Gscheid mit Skiern bzw. Schneeschuhen hinauf in den Siebenbrunnenkessel auf 1400 Meter. Unter fachlicher Anleitung der eingeladenen Experten von ZAMG und vom Lawinenwarndienst Steiermark machten sie sich daran, Schneeprofile zu graben und zu bewerten, Hänge zu beurteilen, dazu historische Lawinenereignisse und rezente Lawinensituationen zu diskutieren uvm. Weiters stand die Suchesimulation nach Lawinenverschütteten auf dem Programm.

Die zweite Tagesexkursion führte - bei Eis- und Schneewetter - zum Lahnsattel. Experten des Fachbereichs Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) gaben einen guten Einblick in die Lawinensituation vor Ort und die Arbeit der WLV im Allgemeinen.

Für die beiden Exkursionen wurde bereits vorab ein Sicherheitskonzept eingereicht und vom Corona-Sicherheitsbeauftragten der BOKU, Erik Griebl, abgesegnet. Letztendlich geht es darum, die Studierbarkeit weiter zu gewährleisten. Griebl ließ es sich dann auch nicht nehmen, am ersten Exkursionstag selbst teilzunehmen, aus Fachinteresse und wahrscheinlich auch aus anderen Gründen, überrollte uns Corona doch wie eine Lawine.

24.02.2021