Der Klang von Flüssen - ein Trigger für Lebewesen von Flussökosystemen?


Forscher vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der BOKU haben für das Forschungsprojekt „The sound of rivers – a trigger for riverine biota?“, eine von 24 Förderungen im Rahmen des 1000-Ideen-Programmes des FWF, erhalten, bei dem 400 völlig neue, gewagte oder besonders originelle Forschungsideen, die außerhalb des aktuellen wissenschaftlichen Verständnisses liegen, evaluiert wurden.

Organismen haben eine Vielzahl von Methoden entwickelt, um Informationen über ihre Umwelt zu sammeln, zu verarbeiten und darauf zu reagieren. Neben visuellen-, taktilen- und olfaktorischen Informationen stellen auch auditive Reize eine wichtige Informationsquelle dar. In terrestrischen- und marinen Ökosystemen ist deren Bedeutung unbestritten. Für Flussökosysteme liegen jedoch nahezu keine Informationen vor, welche Bedeutung auditive Reize für aquatische und semi-aquatische Organismen haben. Ein grundlegendes Verständnis dieser Prozesse ist jedoch essentiell, um allgemein ökologische- aber auch spezielle, angewandte Fragestellungen beantworten zu können. 
Das Forschungsprojekt mit dem Titel „The sound of rivers – a trigger for riverine biota?“ will daher in den kommenden zwei Jahren untersuchen, inwieweit akustische Reize in Flüssen als Informationsquelle der physikalischen Umweltsituation wahrgenommen und genutzt werden. Dabei sollen v.a. die Klangeigenschaften natürlicher (z.B. Hochwasser) und anthropogen verursachter Wasserspiegeländerungen (Schwall-Sunk Phänomene) und ihre Auswirkung auf das Verhalten von Wirbellosen und Fischen im Mittelpunkt stehen. 
In diesem sogenannten „hoch-risiko Forschungsprojekt“ soll die Rolle der Hydroakustik für die Orientierung aquatischer Organismen in einem dynamischen Lebensraum untersucht und damit wichtige Informationen zu grundlegenden Fragen der aquatischen Ökologie gewonnen werden.


07.03.2021