Call for Abstracts


Das 5. Symposium Konsum Neu Denken findet von 22. bis 23. September 2022 an der Universität für Bodenkultur statt. Es stellt die Themen Mäßigung, Suffizienz und Konsumreduktion in den Mittelpunkt der Diskussion. Einreichungen sind bis 15. Mai 2022 möglich

 

Call for Abstracts: Das Symposium möchte einen Beitrag zur Verbraucher*innenforschung im Zusammenhang mit (ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher) Nachhaltigkeit und suffizienten Lebensstilen, sowie Ansätze für Wirtschaftsformen und Geschäftsmodelle, die zu suffizienten Lebensstilen beitragen, leisten. Hierfür laden wir zur Einreichung von Beiträgen zu folgenden Themenbereichen ein: Reduktion und Suffizienz, suffizienz-ähnliche Lebensstile wie Voluntary Simplicity, Minimalismus und andere, sowie Degrowth und Postgrowth. Erwünscht sind ebenso verwandte Aspekte aus verschiedenen Fachrichtungen und Perspektiven.

Zum Thema der Veranstaltung:
Das Konzept der Suffizienz stellt die Frage nach dem „richtigen Maß“ bzw. nach „einer hinreichenden Menge von etwas“ (Princen, 2005). Die Idee der Mäßigung ist nicht neu. Mäßigung kann als eine Tugend gesehen werden (Religionen, Ethik), moderne Philosoph*innen und Soziolog*innen betrachten sie als einen Weg zu einem guten Leben (e.g. Rosa, 2016) und manche Verbraucher*innen sehen darin eine frei gewählte Strategie zu mehr Unabhängigkeit und Selbstbestimmung (e.g. Rebouças & Soares, 2020). Die freiwillige Einschränkung des Konsums, des Besitzes oder der Arbeitszeit und somit des Einkommens (beschrieben in Konzepten wie beispielsweise Voluntary Simplicity, Minimalismus, Downshifting) kann bislang als Nischenphänomen gesehen werden. Soll Suffizienz über individuelle Entscheidungen hinaus auch auf gesellschaftlicher Ebene zur allgemein erwünschten Norm werden, dann braucht es entsprechende institutionelle, politische (z. B. Anreize und Verbote) sowie makroökonomische (z. B. Entstehung adäquater Wirtschaftsformen und alternativer Wohlstandskennzahlen) Rahmenbedingungen. Dies sind wichtige Themenfelder, die gesamtheitliche und interdisziplinäre Betrachtung benötigen. Das heurige Symposium soll auch zur fachübergreifenden Debatte, ob und wie suffiziente Lebensweisen im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung zukunftsfähig sind, beitragen.

Teilnahme & Veranstaltungsort:
Die Teilnahme am 2-tägigen Symposium ist kostenlos. Die Anmeldung ist von 1.06. bis spätestens 15.09.2022 unter https://boku.ac.at/wiso/mi/5-symposium-konsum-neu-denken möglich.
Veranstaltungsort: Universität für Bodenkultur, Ilse Wallentin Haus, Peter Jordan Straße 82, 1190 Wien, https://boku.ac.at/.

Call for Abstracts:
Bitte reichen Sie wissenschaftliche Beiträge in Form von Extended Abstracts (Länge max. 2 A4-Seiten, inkl. Angabe von Kontaktdaten, dem Titel der Arbeit und Inhaltsbeschreibung) zu diesen und verwandten Themen bis spätestens 15. Mai 2022 über die Konferenzwebseite https://boku.ac.at/wiso/mi/5-symposium-konsum-neu-denken ein. Doktoratstudierende und Nachwuchswissenschaftler*innen sind ausdrücklich zur Einreichung von Beiträgen eingeladen.

Neben Beiträgen zu den untenstehenden exemplarischen Fragestellungen sind auch Beiträge zu nicht explizit genannten Aspekten und Themen herzlich willkommen.
Mögliche Fragestellungen:
(1) Welche (historische, aktuelle und zukünftige) Bedeutung hat Konsumreduktion als gesellschaftliches Phänomen?
(2) Welche Voraussetzungen sind für suffiziente Lebensstile notwendig (wie bspw. Einkommensverteilung, gesellschaftliche Werte, persönliche Einstellungen, institutionelle Unterstützung u.a.)? Welche institutionellen Rahmenbedingungen sowie individuelle und soziale Faktoren unterstützen die Etablierung von suffizienten Lebensstilen?
(3) Wie gestaltet sich der Alltag von Menschen, die bereits suffiziente Lebensstile wählen? Welche Barrieren und Hindernisse gibt es bei der Umsetzung von suffizienten Lebensweisen?
(4) In welchem Zusammenhang stehen suffiziente Lebensstile mit Lebensqualität und Well-Being?
(5) Welchen Beitrag kann Suffizienz für den Umwelt- und Klimaschutz, individuelle Lebensqualität und eine gerechte Gesellschaft bzw. Welt leisten?
(6) Gibt es innovative Unternehmens- oder Marketingmodelle zur Förderung von suffizientem Konsum bzw. suffizienter Nutzung? Welche Problemfelder existieren?
(7) Was sind mögliche Kommunikationsstrategien, um Menschen für Suffizienz zu sensibilisieren? Was sind Grundlagen für Suffizienzkommunikation?
(8) Welche volkswirtschaftlichen Folgen ergeben sich durch die Etablierung von suffizienten Lebensweisen in der Gesellschaft? Was bedeutet Suffizienz für Märkte sowie für die Messung von volkswirtschaftlicher Leistung und Wachstum? Welche Degrowth-Konzepte sind zukunftsfähig?
(9) Ist Suffizienz ökonomisch in einem globalen Wirtschaftssystem umsetzbar? Unter welchen Bedingungen? In welchem Zeithorizont?
(10) Was sind nützliche und sinnvolle Indikatoren, um Suffizienz zu messen?
(11) Welche problematischen Konsequenzen bringen suffiziente Konsumgesellschaften mit sich? Welche Schattenseiten, Rebound Effekte, und Gegenbewegungen sind erwartbar?
(12) Ist Suffizienz ein global anwendbares Konzept? Welche ethischen und moralischen Bedenken und Hindernisse gibt es?
(13) Welchen Beitrag kann eine plurale, schüler*innen- und lebensweltorientierte Wirtschafts- und Verbraucher*innenbildung zum Themenfeld Suffizienz und suffiziente Lebensstile in schulischen Kontexten leisten?
(14) Wie können Lehrende und Lernende für dieses Themenfeld sensibilisiert werden, ohne zu moralisieren, und wie können sie von einer entsprechenden ökonomischen Bildung bei selbst gewählten suffizienten Lebensformen unterstützt werden?

Alle aktuellen Informationen zur Veranstaltung sowie den ganzen Call for Abstracts finden Sie unter: https://boku.ac.at/wiso/mi/5-symposium-konsum-neu-denken.

Für Doktoratsstudierende besteht bei Bedarf die Möglichkeit eines Reisekostenzuschusses, bitte wenden Sie sich hierfür an suffizienz-symposium(at)boku.ac.at.


15.03.2022