Spatenstich für erste Agri-Photovoltaik-Forschungsanlage
Der Spatenstich zur 5 ha Agri-Photovoltaik-Forschungsanlage „Sonnenfeld Bruck/Leitha“ setzt den Grundstein für naturverträgliche Sonnenstromerzeugung bei geringstem Flächenverbrauch und markiert gleichzeitig den Schritt von der Planungs- in die Umsetzungsphase. Das Leuchttumprojekt wurde in den letzten zwei Jahren intensiv vorangetrieben, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Erreichung der Klimaziele zu unterstützen. Bereits ab Herbst 2022 sollen am Sonnenfeld in Bruck/Leitha Strom für mehr als 1.000 Haushalte produziert werden.
In den kommenden drei Jahren wird nun ein interdisziplinäres Team der BOKU angewandte Forschung zur gleichzeitigen Erzeugung von Sonnenstrom und Lebensmitteln auf Acker- und Grünland betreiben. „Im Rahmen des Projektes können wir landtechnische und pflanzenbauliche Fragestellungen zum Thema Agri-Photovoltaik bearbeiten und Konzepte für eine nachhaltige Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen entwickeln“, so Dr. Alexander Bauer, der am Institut für Landtechnik die wissenschaftliche Leitung des Projekts in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pflanzenbau übernommen hat. Die landwirtschaftlichen Flächen werden dabei mit unterschiedlichen, für die Region typischen Kulturen bewirtschaftet um letztlich aufzuzeigen, welche davon für den Einsatz am Sonnenfeld Bruck/Leitha am besten geeignet sind. Damit können erstmals die gegenseitigen Wechselwirkungen von paralleler Strom- und landwirtschaftlicher Erzeugung unter verschiedenen Voraussetzungen untersucht werden - zumal die technischen Komponenten zwar bereits langjährig erprobt sind, nicht aber in Kombination mit landwirtschaftlicher Nutzung.
Zukünftig könnte knapp ein Fünftel des Gesamtstromverbrauchs in Österreich unter anderem mit Agri-Photovoltaik-Anlagen wie dem Sonnenfeld produziert werden; bereits 2030 sollen es jährlich zusätzliche 11 TWh Sonnenstrom sein.