Gaudeamus igitur


 

Am 13. Oktober wurden im Festsaal der Universität für Bodenkultur Wien eine BOKU-Ehrenbürgerschaft und zwei BOKU-Ehrendoktorate verliehen. „Wir sind heute zusammengekommen, um herausragende Persönlichkeiten zu ehren, nämlich - wie es in den Statuten der BOKU heißt – Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um unsere Universität  und zur Förderung ihrer wissenschaftlichen und kulturellen Aufgaben über viele Jahre hinweg geleistet haben,“ so Rektorin Eva Schulev-Steindl vor den Honoratior*innen und den erschienen Gästen.

Schulev-Steindl weiter: „Heute verleihen wir die Ehrenbürgerschaft der BOKU an Frau Professor Nzula Kitaka. Sie hat eine lange und vielfältige Verbindung zur BOKU und ist Vizepräsidentin von Africa-Uninet. Jenem österreichisch-afrikanischen Forschungsnetzwerk, das initiiert wurde, um eine langfristige, und stabile Basis für die Zusammenarbeit zwischen österreichischen und afrikanischen Universitäten und Forschungseinrichtungen zu schaffen.“

Andreas Melcher vom BOKU-Institut für Entwicklungsforschung hob in seiner Laudatio Professorin Kitakas unermüdliches Engagement zur Förderung von internationalen Studierenden hervor. So ist sie auch eine der Gründer*innen des Joint Degree Master Programm „Limnology and Wetland Management“, das in Partnerschaft zwischen der Egerton University, der UNESCO-IHE (NL) und der BOKU geleitet wird. „Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft ist die erste solcher Art für eine Kollegin aus Afrika und trägt wesentlich zur Internationalisierung und Zusammenarbeit zwischen Universitäten bei“.

Nzula Kitaka ist Professorin für „Aquatic and Water Science“ an der Egerton University, Kenia. Als Direktorin des Board of Postgraduate Studies beschäftigte sie sich in zahlreichen Universitätsausschüssen mit internationale Kooperationen. Derzeit ist sie Vizepräsidentin und Vertreterin ihrer Universität im Austria-Africa-UniNet, einem Wissenschaftsnetzwerk aus 47 afrikanischen und 24 österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen, an dem auch die BOKU federführend beteiligt ist.

Im Anschluss wurden Ehrendoktorate an Professor Herbert Hurka von der Universität Osnabrück sowie an Professor Ino Curik von der Universität Zagreb verliehen. „Beide zeichnen sich nicht nur durch ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit aus“, so Rektorin Schulev-Steindl, „sondern auch durch ihre enge Verbundenheit mit der BOKU“.

Laudator Karl-Georg Bernhardt vom Institut für Botanik würdigt Prof. Hurka als wertvollen Ratgeber und Unterstützer – nicht nur bei der Entstehung der „BOKU Gen-Samenbank gefährdeter Wildpflanzenpopulationen in Österreich“, sondern auch durch die Übergabe seines persönlichen Herbars von über 10.000 Belegen an die Universität. „Für diese große Schenkung, seine lange und anhaltende Forschungstätigkeit und seinen Input für unsere systematische Forschung bedanken wir uns herzlich bei Herbert Hurka mit der Ehrendoktorwürde.“

Hurka war Ordinarius für Spezielle Botanik im Fachbereich Biologie der Universität Osnabrück. Als Gründer und Direktor des Botanischen Gartens entstanden Schwerpunktsammlungen, ein Herbarium und eine Gen-Samenbank für Wildpflanzen. Sein Forschungsschwerpunkt waren Kreuzblütler (Brassicaceae), er verfasste zahlreiche Arbeiten über deren Evolution, Phylogenie, Systematik und Biogeographie.

Laudator Johann Sölkner (Institut für Nutztierwissenschaften) freute sich über die Verleihung des Ehrendoktorats der BOKU an Prof. Ino Curik: „Wir arbeiten seit mehr als 25 Jahren eng zusammen und haben viele wissenschaftliche Ideen geboren und umgesetzt. Ino Curik sucht und findet außergewöhnliche Wege zur Lösung von vermeintlich simplen genetischen Problemen – danke dafür und die schöne gemeinsame Zeit!“

Curik ist ordentlicher Professor für Tierzucht und Genetik an der Universität Zagreb. Wesentliche Themen seiner wissenschaftlichen Karriere sind genetische Vielfalt und Inzucht - mit Arbeiten zu Lipizzanern über österreichische Rinder bis hin zu Kaninchen in Ungarn.  Er ist Gründer des Labors für Archeogenetik an seinem Institut sowie treibende Kraft bei den „Animal Science Days“, der jährlichen Konferenz für Nutztierwissenschaften.


14.10.2022