Die Bedeutung der Böden und die Gefahren durch Bodenversiegelung können gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Daran soll nicht nur, aber ganz besonders am heutigen 5. Dezember, dem internationalen Weltbodentag erinnert werden. Denn jeden Tag werden in Österreich Flächen in der Größe von rund 14 Fußballfeldern versiegelt – unter anderem für Gewerbegebiete auf der grünen Wiese, Einkaufszentren oder Straßen.

Doch Böden sind nicht nur als agrarische Flächen für die Sicherstellung unserer Lebensmittelsproduktion lebensnotwendig, sie sind unerlässlich für die Biodiversität und binden CO2.

„Bodenschutz ist Klimaschutz“, betont BOKU-Rektorin Eva Schulev-Steindl. Die Universität für Bodenkultur Wien trägt mit ihrer Forschung disziplinenübergreifend zum Erhalt der heimischen Böden bei, doch es sind auch geeignete rechtlichen Rahmenbedingungen erforderlich“, so die Umweltjuristin Schulev-Steindl.

Wie diese – auch im internationalen Kontext aussehen – sollten, haben die Teilnehmer*innen der „International Soil Law and Governance Conference“ diskutiert, die am 20. Oktober 2022 vom Institut für Rechtswissenschaften der BOKU gemeinsam mit Clim:Law Graz, dem Forschungszentrum für Klimaschutzrecht der Universität Graz und dem deutschen Umweltbundesamt (UBA) veranstaltet wurde. Patricia Kameri (Umweltprogramm der Vereinten Nationen [UNEP]), Dirk Messner (UBA), Jiayi Zhou (Stockholmer internationales Friedensforschungsinstitut [SIPRI]), Andrea Vettori (Europäische Kommission), Robert Wabunoha (UNEP) und Li Lifeng (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen [FAO]) diskutierten über die Bedeutung des Bodenschutzes in Zeiten multipler globaler Krisen. Einig war sich das Podium darin, dass die große Herausforderung darin liegt, das bestehende Wissen um die nötigen Veränderungen in die Umsetzung zu bringen. Die entsprechenden rechtlichen Maßnahmen müssen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene gesetzt werden. Es sei ein Auftrag der Politik, den Boden mit Gesetzen zu schützen.

https://boku.ac.at/news/newsitem/71128

Im Juni gingen bei der BOKU-Bodenschutztagung „Stopp dem Flächenfraß“ Wissenchafter*innen aus der DACH-Region der Frage nach, wie eine geordnete Raumplanung und -entwicklung zum Schutz der Böden vor Versiegelung beitragen können. Denn die für die Flächenwidmung zuständigen Gemeinden stehen in einem Spannungsfeld: Jedes neue Bauvorhaben verbraucht Grund und Boden, bringt aber gleichzeitig dringend notwendige Einnahmen aus der Kommunalsteuer.

https://boku.ac.at/universitaetsleitung/rektorat/stabsstellen/oeffentlichkeitsarbeit/themen/presseaussendungen/presseaussendungen-2022/03062022-boku-bodenschutztagung-stopp-dem-flaechenfrass

Vielen Menschen scheint die Wichtigkeit des Schutzes unserer Böden mittlerweile bewusst zu werden, wie eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Hagelversicherung anlässlich des diesjährigen Weltbodentages zeigt: 82 Prozent der Befragten gaben an, dass die Versiegelung der Böden eines der größten Umweltprobleme in Österreich sei.

https://www.hagel.at/presseaussendungen/weltbodentag-2022/


05.12.2022