BOKU trauert um Hans Tuppy
Als junger Forscher arbeitete der Biochemiker Hans Tuppy in Cambridge mit Frederick Sanger an der Sequenzaufklärung des Insulins. Frederick Sanger erhielt 1958 für diese Arbeit den Nobelpreis. Nach Cambridge ging Tuppy an das Karlsberg-Laboratorium in Kopenhagen, und kehrte 1951 wieder an die Universität Wien zurück. 1963 wurde er Ordinarius am Institut für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Universität Wien. Sein Einfluss erstreckte sich über viele Jahrzehnte und umfasste neben seinem Fachgebiet verschiedene bedeutende Positionen, darunter die des Rektors der Universität Wien, des Präsidenten des Wissenschaftsfonds FWF und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), sowie des Ministers für Wissenschaft und Forschung.
Als erster Vorsitzender des BOKU-Universitätsrats hinterlässt er auch an unserer Universität ein unvergessliches Erbe. In seiner Amtszeit von 2003 bis 2008 lenkte Tuppy maßgeblich die strategische Ausrichtung und Entwicklung der BOKU. Seine Vision und sein Engagement trugen dazu bei, die BOKU als führende Institution in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Umweltwissenschaften, Lebensmittel und Biotechnologie zu etablieren. Darüber hinaus setzte er sich dafür ein, die Zusammenarbeit zwischen der BOKU und anderen nationalen und internationalen Institutionen zu intensivieren, um den Wissensaustausch und die interdisziplinäre Forschung zu fördern. Sein Einsatz für Exzellenz und Innovation hat einen bleibenden Eindruck auf die BOKU hinterlassen.
Mit seinem Tod verliert Österreich eine Ikone der Forschung, deren Einfluss weit über die Grenzen der Wissenschaft hinausreicht. Hans Tuppys Vermächtnis wird in den Chroniken der österreichischen Wissenschaft für immer weiterleben.