Nachruf Andreas Daim
Andreas studierte zunächst an der TU Wien Medieninformatik und an der BOKU University die Bachelor- und Masterprogramme Holz- und Naturfasertechnologie. Später folgte er seiner Leidenschaft und absolvierte an der BOKU und der Vetmeduni Wien das Masterprogramm Wildtierökologie und Wildtiermanagement. Seine Masterarbeit führte ihn an die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, wo er am Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung zum Schwarzwild forschte.
Während der akademischen Ausbildung zeichnete Andreas sich nicht nur als herausragender Student aus, sondern glänzte auch durch sein ehrenamtliches Engagement, z.B. als Studierendenvertreter in der Fachstudien-AG Forst, Holz, Naturgefahren & Wild, im Departmentkollegium des Departments für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung sowie in der Österreichischen Hochschülerschaft der BOKU (u.a. Doktoratsvertretung, EDV Administration, Bokuball-Team, Ökosoziales Studierenden Forum). In der Freizeit ging er nicht nur dem Weidwerk nach, sondern verschrieb sich auch der Imkerei. Auch hier bestach er durch Innovation und Engagement, war er doch als Jagdaufseher tätig und bot seine Honigkreationen u.a. auf dem BOKU-Bauernmarkt an.
Aktuell war Andreas im Rahmen des FFG-Projektes „Einflüsse der Jagd mit Nachtsichtzielgeräten und Schalldämpfern auf das Raum-Zeit-Verhalten bei Schwarzwild“ als Doktorand am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU tätig. Sein unermüdlicher Forschungsdrang, seine innovativen Ideen und sein Teamgeist wurde nicht nur an der BOKU, sondern auch beim Projektpartner, der Österreichischen Bundesforste AG (Nationalparkbetrieb Donauauen), und bei den internationalen wissenschaftlichen Netzwerken wie EuroBoar geschätzt. Seine Expertise brachte er auch als Mitarbeiter des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) ein, für den er das Rote Buch zur Bewertung von Jagdtrophäen überarbeitete. Neben seinem Doktorat baute er das Wildbüro Daim e.U. auf und stand damit vielen Praktikern mit seiner wissenschaftlichen Kompetenz zur Verfügung. Andreas engagierte sich auch in der Lehre, sei es an der BOKU im Masterprogramm Wildtierökologie und Wildtiermanagement und im Universitätslehrgang Jagdwirt*in oder in der Jungjägerausbildung des NÖ Jagdverbandes. Studierende und Lehrgangsteilnehmende schätzten gleichermaßen sein umfassendes Wissen über Wildbiologie und Jagd sowie seinen kollegialen Umgang.
Trotz seiner schweren Krankheit war Andreas stets zuversichtlich und optimistisch. Er ging seiner Arbeit unermüdlich nach und ließ nicht zu, dass sein Krankheitsverlauf den Takt vorgab. Damit gab er sich und uns Hoffnung, Trost und Kraft, auch über den Tod hinaus.
Wir trauern um einen geschätzten Kollegen, lieben Freund, verlässlichen Partner und ein großes Vorbild.
In stillem Gedenken,
Klaus Hackländer