Zwischen Riesenrad und Teilchenphysik: BOKU bei CERNs FCC Week 2025
Die internationale Konferenz versammelte führende Expert:innen, um wissenschaftliche, technische und gesellschaftliche Perspektiven des FCC-Projekts zu diskutieren. Die BOKU war dabei nicht nur Mitveranstalterin, sondern mit Christof Falkenberg, Christian Garaus und Christiana Staudinger auch aktiv im Organisationskomitee vertreten.
Ein inhaltlicher Höhepunkt war der Vortrag von Christiana Staudinger (BOKU Scientist in Residence @ CERN), die das „Open Sky Lab“ vorstellte – ein interdisziplinäres Kooperationsprojekt mit dem CERN. In einer durch Christian Garaus initiierten Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Pflanzenbau, dem Institut für Bodenforschung und dem Institut für Marketing und Innovation wird darin untersucht, inwieweit sich Aushubmaterial, das aus dem Tunnelbau des FCC kommen könnte, zu nutzbarem Boden für die Land- und Forstwirtschaft entwickeln lässt. Ziel des Projekts ist es, sowohl die technische Machbarkeit als auch die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit dieser Ressourcennutzung zu bewerten. Die Erkenntnisse aus dem „Open Sky Lab“ könnten in Zukunft übertragen werden, um die europäische Forschungsinfrastruktur und Bauprojekte nachhaltiger zu gestalten.
Auch beim Industry & Technology Day der FCC Week standen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Fokus. Besonders im Zentrum standen Themen, auf die sich auch die Zusammenarbeit an der BOKU konzentriert – etwa zukünftige Anforderungen von Nutzer:innen sowie die Bedeutung von Co-Creation mit der Industrie. Diese Fragestellungen werden derzeit unter anderem im Rahmen des Kurses „Marktforschung & Marktanalyse“ gemeinsam mit Studierenden vertieft, mit Blick auf konkrete Wiederverwendungsszenarien.
Neben dem dichten wissenschaftlichen Programm bot die Konferenz ein eindrucksvolles Rahmenprogramm, das Wissenschaft, Bildung und Kultur miteinander verband. Den Auftakt machte das „Wheel of Science“ im Wiener Prater, wo Schüler:innen durch Mitmach-Experimente, Vorträge im Planetarium und Gespräche im Riesenrad mit CERN-Forschenden einen spannenden Zugang zur Teilchenphysik erhielten. Gleichzeitig eröffnete auf dem Josefsplatz eine öffentliche Ausstellung, die Forschungshighlights des FCC und internationale Kooperationen wie jene mit der BOKU einer breiten Öffentlichkeit näherbrachte. Eine öffentliche Vorlesung, ein festliches Konzert im Goldenen Saal des Musikvereins mit dem Wiener Johann Strauß Orchester sowie das Conference Dinner im Rathauskeller führten den Austausch auf wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene fort. Den Abschluss bildete die Abschlusszeremonie in der Hofburg.
Die FCC Week 2025 machte deutlich, wie eng internationale Großforschung, Nachhaltigkeit und Bildung miteinander verwoben sind – mit der BOKU als engagierter Partnerin an vorderster Front. Die Zusammenarbeit mit dem CERN steht dabei erst am Anfang. Ziel ist es, künftig noch mehr BOKU-Forscher:innen und Studierende in diese Partnerschaft einzubinden, um gemeinsam innovative Lösungen zur Nutzung von Aushubmaterial für land- und forstwirtschaftliche Flächen zu entwickeln und in Zukunft auch in die Praxis zu bringen.
Weitere Informationen zur FCC Week 2025 finden Sie unter: https://indico.cern.ch/event/1408515/overview
Kontakt
Ass.Prof. Mag. Dr. Christian Garaus
Institutsleiter
Institut für Marketing und Innovation
Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
E christian.garaus@boku.ac.at
Christiana Staudinger, PhD
Wiss. Projektmitarbeiter/in
Institut für Bodenforschung
Department für Ökosystemmanagement, Klima und Biodiversität
Peter-Jordan-Straße 82, 1190 Wien
E christiana.staudinger@boku.ac.at
Christof Falkenberg, MSc BA BA
Senior Lecturer
Institut für Marketing und Innovation
Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
E christof.falkenberg@boku.ac.at