Die Alp-Flächen im Großen Walsertal, wie in vielen anderen Hochregionen der Alpen, bilden sein wirtschaftliches und soziokulturelles Rückgrat. Sie besitzen eine Jahrtausend lange Geschichte, sind eine Bewirtschaftungsform und stellen die zentrale Identität des Alpenraumes dar. Seit spätestens 1960 sind diese einem fundamentalen Wandel unterworfen, der nur auszugsweise und somit nicht in seiner Gesamtheit (landschaftsökologisch und sozio-kulturell) untersucht wurde. Die Dimension dieser Veränderung, deren Systematik, ihre Auswirkung auf Menschen und Umwelt, so wie Szenarien für die Zukunft und Transformation der Erkenntnisse für die Arbeit im Biosphärenpark sind Gegenstand dieser Untersuchung. In drei Schritten sollen diese Ziele erreicht werden. 1. Detailkartierung aller Alp-Flächen des BP Großes Walsertal: Referenzkartierung im Zielmaßstab 1:5.000. Basis sind die aktuellsten Infrarot-Orthofotos in Kombination mit Geländearbeiten und eine „Rückwärtsvergleichskartierung“ vom Jahr 1984. Exemplarisch werden noch ältere Luftbildgenerationen, der franziszeische Kataster und vor allem alte Fotografien herangezogen, um den Wandel noch anschaulicher zu darzustellen. 2. Sozio-ökonomische und demographische Analyse, sowie Netzwerkanalyse von Einflussfaktoren, die Landschaft und Wirtschaft auf Alp-Flächen prägen. Die Erhebung stützt sich auf vorhandenes Datenmaterial, das mindestens seit den 1950ern in konstanter Form vorliegt und Expertenmeinungen, um die Wirkungskreisläufe umfassend darzustellen. 3. Transformation der Ergebnisse: Ein Schritt der häufig vernachlässigt wird, ist, die gewonnenen Erkenntnisse für die laufende Arbeit im Biosphärenparkmanagement nutzbar zu machen. Dafür sind „Round Table-Gespräche“ zu verschiedenen Themen geplant, wo die Ergebnisse wichtigen Stakeholdern zurückgespiegelt werden. Durch die Diskussion darüber, wird das wissenschaftlich erarbeitete Bild der Praxis gegenübergestellt. Weiters sollen Szenarien gerechnet werden, wie sich Alpflächen entwickeln, wenn sich bestimmte Variablen ändern. In diesem Schritt soll auch geprüft werden, wie die Entwicklung in (a) einem ähnlichen Raum verläuft, der kein Biosphärenpark-Status genießt und (b) in einem Raum mit anderen Rahmenbedingungen (Schweiz).
Weiterführende Links
Forschungsprogramm Earth System Sciences (ESS)
Biosphärenpark Großes Walsertal
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Markus Immitzer, Dipl.-Ing. M.Sc. Dr.
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