Idee und Ziel

Der Slogan des Vereins „build together - learn together“ erklärt, dass Studierende aus europäischen Bildungseinrichtungen im Zuge ihrer Ausbildung gemeinsam mit Einheimischen kommunale Projekte (z.B. Schulen und Bibliotheken) in Entwicklungsländern entwerfen und bauen. Die Entfaltung von Lernprozessen auf beiden Seiten ist ein wesentliches Ziel dieser Arbeitsweise. Das Ithuba Skills College bietet SchülerInnen von 12 – 19 Jahren sowohl eine höhere Schulbildung als auch eine Ausbildung in handwerklichen Berufen. Die SchülerInnen kommen aus den benachbarten Townships. Jede Klasse wird von einem Vertrauenslehrer betreut und in den Grundlagenfächern unterrichtet: Englisch, Mathematik, Muttersprache, Umgang mit Computern und Internet. Darüber hinaus sollen nationale und internationale ExpertInnen in Workshopform handwerkliches und künsterlisch-kreatives Können vermitteln. Obwohl der Unterricht nicht dem einer klassischen Highschool entspricht, wird den Kindern die Möglichkeit geboten öffentlich anerkannte Zertifikate zu erlangen, z.B. Matura (matric). Freiraum und Architektur der Schule spiegeln das modulare Unterrichtssystem wider. Jeder „Klassenraum“ besteht aus Unterrichtsraum, Ruheraum, Werkstätten, Freiflächen für Aufenthalt und Unterricht sowie Sanitäranlagen. Derzeit sind 5 Klassen, eine Communityhall, ein Administrationsgebäude und Unterkünfte für Lehrende geplant. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Entwurf und Ausführungsplanung“ wurde im Wintersemester ein Masterplan für das gesamte Schulgelände entwickelt und der Freiraum zum ersten Klassengebäude entworfen. 14 StudentInnen der BOKU waren im Februar 08 vier Wochen vor Ort in Südafrika und haben gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung und den SchülerInnen der Schule die Planung umgesetzt. An der Universität für Bodenkultur Wien wird Nachhaltigkeit als eines der Grundprinzipien des Lernens, Forschens und Lehrens begriffen. Das Studium der Landschaftsarchitektur beschäftigt sich mit der Komplexität von Landschaft, ihren kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einflüssen. Mit diesem Projekt wollten wir vor allem die Fähigkeit vermitteln, Fragen gesellschaftlicher Relevanz in räumlichen und ökologischen Zusammenhängen zu denken. Die Kombination von persönlichen Erfahrungen mit Lernerfahrungen, das internationale, interkulturelle und interdisziplinäre praktische Arbeiten machten es zu einem äußerst komplexen Projekt, das näher am echten (Berufs)Leben war als die meisten anderen Lehrveranstaltungen. Einen Entwurf zu machen und eine Baustelle zu führen ist immer schwierig, umso mehr, wenn es in einem anderen soziokulturellen und sozioökonomischen Kontext passiert, wenn das Klima anders ist, und Zeit und Geld limitiert sind. Die Herausforderungen an alle Beteiligten, die aus der oben angesprochenen Komplexität erwuchsen, konnten bravourös gemeistert werden. In weniger als 5 Monaten waren nicht nur Entwurf und Detailplanung abgeschlossen, es waren auch Sponsoren gefunden und der Bau abgeschlossen! Diese Leistung verdanken wir unseren StudentInnen und LV-LeiterInnen, die in großartigem Einsatz und mit unendlicher Ressourcenvielfalt alle auftauchenden Probleme zu lösen vermochten. Wir bedanken uns bei allen, die dieses Projekt möglich gemacht haben!