Klimawandel ist grundsätzlich eine riesige soziale Ungerechtigkeit


Thomas Thaler vom Institut für Landschaftsplanung an der BOKU Wien und der Meteorologe Marcus Wadsak sprachen in der Sendung “Spontan gefragt” auf KURIER TV mit dem Genetiker Markus Hengstschläger darüber, wieso gerade sozial schwache Bevölkerungsgruppen stärker von der Klimaerwärmung betroffen sind.

“Klimawandel ist grundsätzlich eine riesige soziale Ungerechtigkeit. Die, die ihn verursachen, können sich Anpassungen leisten”, so Wadsak.

Der erste Bezirk in Wien wird im Sommer regelmäßig zur Hitzeinsel, doch können sich die Bewohner dort Klimaanlagen leisten. In den zubetonierten Arbeiterbezirken sieht die Sache schon anders aus. Durch Hotspots versucht die Stadt der Hitze entgegenzuwirken – etwa durch Bäume und Begrünung. Doch ein klimafitter Stadtteil, welcher im Sommer nicht überhitzt , macht auch die Immobilien dort heiß begehrt, weiß Thaler. Begrünung, Mieten und Immobilienpreise sind kausal miteinander verknüpft und äußern sich in Gentrifizierung, so Thaler weiter.

Jedoch leiden nicht nur einkommensschwache, sondern auch ältere Menschen an den immer häufiger werdenden Hitzewellen. “Menschen sterben bereits an der Hitze”, weiß Wadsak. Klimapolitik und Sozialpolitik müsse in Zukunft näher zusammenrücken und in stärkeren planerischen Kontext gesetzt werden, rät Thaler, Städte klima- und sozial gerecht umzuplanen und lebenswert zu gestalten.

Das komplette Video unter: futurezone.at/science/erderwaermung-klima-soziale-ungerechtigkeit-marcus-wadsak-thomas-thaler-spontan-gefragt/402906420


03.06.2024