DraussenDaheim - Förderung klimaneutraler Mobilität durch digital unterstützte Szenarien gendergerechter urbaner öffentlicher Freiräume

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Städte sind Politik und die Verwaltung zunehmend gefordert, umwelt- und klima-verträgliche Rahmenbedingungen im urbanen Raum zu schaffen. Dem öffentlichen Raum kommt dabei eine zentrale Rolle zu, da dessen Nutzbarkeit für unterschiedliche soziale Gruppen einen wesentlichen Einfluss u. a. auf Mobilitätsgewohnheiten hat. Durch die begrenzte Verfügbarkeit von Freiräumen im urbanen Umfeld kommt es aufgrund von verschiedenen und zum Teil widersprüchlichen Bedürfnissen nicht selten zu Nutzungskonflikten, bei denen oft vulnerablere Gruppen (vor allem eher weiblich geprägte Gruppen wie z.B. ältere Menschen, Elternteile mit Kindern) den dominanteren Gruppen (z.B. jungen Männern) weichen.

Im Verlauf der Covid-19 Pandemie wurde deutlich, wie wichtig die Nutzbarkeit der Grün- und Freiräume im Wohnumfeld für alle sozialen Gruppen ist. Daher ist es notwendig, urbane öffentlichen Räume so zu gestalten, dass sie vulnerableren Gruppen zugänglicher werden, zu mehr aktiver Mobilität einladen und das Bedürfnis nach ausgedehnteren Fahrten „ins Grüne“ mindern. Durch den Einsatz innovativer digitaler Ansätze eröffnen sich neue Möglichkeiten, urbane Freiräume zu bewerten, partizipativ zu entwickeln und eine gendergerechte Gestaltung bei Planungsprozess und Nutzung zu erreichen.

Ziel des Projektes ist es, auf Basis der Analyse von Nutzungszyklen urbaner Räume und der Erhebung von spezifischen raum-zeitlichen Nutzungsmustern und -bedürfnissen verschiedener sozialer Gruppen (basierend auf pro:motion Typen) eine Methodik zu entwickeln, die die Gestaltung gendergerechter Freiräume unterstützt, um diese vulnerableren Gruppen zugänglich zu machen, ohne andere Gruppen gleichzeitig zu verdrängen, damit sich alle Gruppen in ihrem Wohnumfeld auch „draussen daheim“ fühlen können. Dabei werden dynamisch angepasste Nutzungsmöglichkeiten und Erreichbarkeitsanalysen über den Tages- und Wochenverlauf eruiert und Möglichkeiten der digital unterstützten Kommunikation von Nutzungswünschen und -rechten zwischen den sozialen Gruppen untersucht. Die Bereitstellung solcher Möglichkeiten kann nicht nur zu einem gerechteren Ausgleich in der Nutzung der Flächen beitragen, sondern auch die Akzeptanz der jeweiligen Bedürfnisse der unterschiedlichen Gruppen erhöhen.
Als Ergebnis des Projekts liegt eine neue ‚Methodik basierend auf einer digital unter-stützten Analyse und Ergebnisvisualisierung mit begleitenden Empfehlungen vor, die z.B. von GebietsbetreuerInnen, der Stadtplanung sowie ProzessbegleiterInnen und PlanerInnen sowohl für die Neugestaltung gendergerechter urbaner Freiräume als auch für die gendergerechte Nutzungsorganisation bestehender Freiräume genutzt werden kann, und zusätzlich eine Abschätzung des erzielbaren Klimabeitrags durch verändertes Mobilitätsverhalten ermöglicht. Weiters sollen Handlungsempfehlungen für die Stadt zur Infrastrukturbereitstellung sowie Geschäftsmodelle unter der Berücksichtigung von Bürgerbeteiligungskonzepten zur Freiraumgestaltung untersucht werden.
Basierend auf Schlüsselmerkmalen genderspezifischer Raumqualitäten aus der Literatur und digital unterstützte Erhebung milieuspezifischer Verhaltensmuster werden mit Hilfe von Simulationen raum-zeitliche Nutzungskonzepte identifiziert und Erreichbarkeitsanalysen durchgeführt, die im Anschluss im Rahmen eines Co-Creation Prozesses mit der Bevölkerung konkretisiert werden. Zusätzlich werden innovative Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Betroffenen ausgearbeitet (z.B. VR/AR Visualisierungen) und evaluiert, mit der die Nutzung des Raums auch in weiterer Folge dynamisch vereinbart und organisiert werden kann.

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Förderung

Gefördert im Rahmen der FEMtech FORSCHUNGSPROJEKTE