09.09.2015 - Neues Citizen Science Projekt ist den Igeln auf der Spur
Tierische Punks in unseren Gärten
Neues Citizen Science-Projekt der BOKU ist den Igeln auf der Spur
Das Projekt „Die Igel sind los! Punks in unseren Gärten“ hat sich zum Ziel gesetzt dem Igel-Vorkommen in Gärten mit Hilfe der BürgerInnen erstmals österreichweit auf die Spur zu kommen. Das Institut für Integrative Naturschutzforschung an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) sucht interessierte GartenbesitzerInnen, die das Vorkommen von Igeln in ihrem Garten erforschen und so zu Citizen Scientists werden.
Wer besucht den Igeltunnel?
Als Kulturfolger ist der Igel ein häufiger Besucher unserer Gärten und Parks und kann deshalb auch in Siedlungen entdeckt werden. Die nachtaktiven Gartenpunks erreichen im Siedlungsgebiet mitunter sogar höhere Dichten als in der offenen Kulturlandschaft. Mit einem Igeltunnel kann jetzt jede/r dem Igel im Garten auf die Spur kommen - ohne sich die ganze Nacht auf die Lauer legen zu müssen. Der Igeltunnel (entwickelt von der Nottingham Trent Universität, England) wird abends mit Köder, Farbe und Papier bestückt. Am nächsten Morgen wird anhand der Spuren festgestellt, ob ein Igel durch den Duft des Köders angelockt wurde. Mit Hilfe der Igeltunnel können nicht nur Igel sondern auch andere tag- und nachtaktive Tiere wie Mäuse oder Marder entdeckt werden. Interessierte Laien können schon mit ein wenig Übung Igelspuren leicht erkennen und von anderen möglichen Spuren unterscheiden. Die Igeltunnel können entweder selbst gebaut oder bei einer der regionalen Anlaufstellen ausgeborgt werden.
Natürlich können auch persönliche Begegnungen mit Igeln im Garten als direkte Beobachtung über die Projekthomepage gemeldet werden. Zum Mitforschen sind alle eingeladen, die einen eigenen Garten oder Zugang zu einem Garten haben. Auf Grund der spannenden aber einfachen Methode eignet sich dieses Projekt auch sehr gut für Kinder.
In welchen Gärten fühlt sich der Igel wohl?
Da auch der Einfluss der Ausstattung und Bewirtschaftung der Gärten auf das Igelvorkommen untersucht wird, werden die GartenbesitzerInnen gebeten einige Angaben zu ihrem Garten zu machen. In Kombination mit einer Analyse der Umgebung der Gärten werden die Ergebnisse für Empfehlungen und „best practice“ Beispiele für eine igelfreundliche Gartengestaltung verwendet. Bieten Sie den Punks in Ihrem Garten einen Unterschlupf - sie sind nicht nur faszinierend und putzig, sie vertilgen auch schleimige Salatfresser!
Pilotprojekt
Das Pilotprojekt „Die Igel sind los! Punks in unseren Gärten“ wird vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft über die Förderschiene Young Science gefördert und basiert auf dem Sparkling Science Projekt „Natur vor der Haustür – Citizen Science macht Schule“. Nähere Informationen sind auf der Projekthomepage http://igelimgarten.boku.ac.at zu finden bzw. steht die E-Mail Adresse igelimgarten(at)boku.ac.at für Fragen zur Verfügung.
Kontakt / Rückfragen:
Dr. Silvia Winter und DI Kristina Plenk
Institut für Integrative Naturschutzforschung
Universität für Bodenkultur Wien
1180 Wien, Gregor Mendel Straße 33
email: silvia.winter(at)boku.ac.at ; kristina.plenk(at)boku.ac.at
Tel.: +43 1 47654 -4506/-4510