Ansprüche an die Erstellung eines Kriterien und Indikatoren-Katalogs
- Relevanz, Bedeutung
Es muss ein eindeutiger Bezug zu den Referenzgrundlagen des Indikatorenkatalogs ableitbar sein und die implizit erfassten Werte sollen entsprechend repräsentiert sein (z.B. die durch die PEOLG thematisierten Prinzipien einer nachhaltigen Waldwirtschaft). - Validität
Der Indikator soll tatsächlich messen, was er zu messen vorgibt. Surrogatfunktionen des Indikators müssen a priori definiert und geklärt sein. Definition, Messgröße und Messverfahren sollen konsistent und nachvollziehbar formuliert sein und von den jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gestützt werden. - Praktikabilität/Messbarkeit
Alle verfügbaren oder empirisch unaufwendig zu erhebenden objektiven Daten und Informationen sollen zur Verdichtung herangezogen werden (z.B. Betriebskenngrößen, Daten der Stichprobeninventur oder Taxation). Indikatoren, die einen zusätzlichen hohen Erhebungsaufwand verursachen, sind gesondert zu untersuchen und nach ihrem Entwicklungspotenzial zu beurteilen. - Sensitivität
Der Indikator muss geeignet sein, um auf Veränderungen des Systems unmittelbar zu reagieren und in den Ergebnissen zu dokumentieren (z.B. sollen sich geänderte Bewirtschaftungsmaßnahmen demnach unmittelbar auf die Performance eine Indikators auswirken). - Grenzwerte
Indikatoren entfalten erst dann ihre volle Bedeutung, wenn es möglich ist, eine Referenzierung zwischen den Ergebnissen eines Indikators und definierten Zielwerten durchzuführen (z.B. wird es dem Bewirtschafter damit möglich, die Gestaltung von Maßnahmen an dem Zielerreichungsgrad eines Indikators zu orientieren). - Verständlichkeit/Kommunikation
Der Indikator soll nicht nur für Wissenschafter und forstliche Bewirtschafter verständlich sein. In Rahmen von Kommunikation und Partizipation einer interessierten Öffentlichkeit ist die Vermittlung von Zweck und Inhalten eines Indikators von besonderer Bedeutung. - Vorhersagemöglichkeit/Trends
Indikatoren sollen geeignet sein, die Vorhersage von zukünftigen Trends zu ermöglichen, da das Verhalten eines Indikators in der Vergangenheit selten zuverlässige Aussagen über die Zukunft zulässt.