Ökologisches Handbuch zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung im Alpenraum
Ausarbeitung von waldbaulichen Empfehlungen im Rahmen der Waldtypisierung Südtirol/Tirol (Fallbeispiel) Im Rahmen des Interreg IIIb Projektes NAB (Naturpotenziale alpiner Berggebiete) werden Waldbau-Richtlinien für die in Süd- und Nordtirol auftretenden Waldtypen erarbeitet. Das Projekt verfolgt den Zweck einer standörtlichen und waldbaulichen Charakterisierung der in einem Naturraum vorkommenden Waldtypen. Dabei werden für jeden vorkommenden Waldtyp die standortskundlichen Parameter Höhenstufe, Exposition, Neigung, Geländeform, Bodenprofil und Skelettgehalt, Geologie und Substrat sowie Wasser- und Nährstoffhaushalt beschrieben. Zusammen mit den Charakter- und Differentialarten der Kraut- und Strauchschicht, dem Erscheinungsbild sowie den Übergängen zu anderen Waldtypen wird die Ansprache des Waldtyps im Gelände ermöglicht. Die Beschreibung der vorkommenden Baumarten, deren Produktivität und das Gefüge, sowie Aspekte der ehemaligen Bewirtschaftung und die aktuelle Waldfunktion ermöglichen eine umfassende waldbauliche Beurteilung. Für die möglichen Baumarten werden die Wuchsrelationen, Gefährdungen und Ansprüche an die Durchführung der Naturverjüngung und Waldpflege beschrieben. Workshops verfolgen das Ziel die lokalen Erfahrungen der Förster bei der Bewirtschaftung der Wälder zu fassen und in ein praxisnahes Handbuch einzuarbeiten. Dabei wird anhand ausgewählter Waldstandorte die Praxis der aktuellen Waldbewirtschaftung diskutiert und mögliche Schwierigkeiten thematisiert. Basis für die Erstellung der Richtlinien ist der gegenwärtige IST-Zustand (aktuelle Vegetation) und der prognostizierte SOLL-Zustand, der aus der PNWG (potenzielle natürliche Vegetation) und den jeweiligen Waldfunktionen (Steinschlagschutz, Murkataster) abgeleitet wird. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Mitarbeitern der Forstplanung Tirol und Südtirol, den Mitarbeitern der Forstinspektorate den lokalen Waldaufsehern, Mitarbeitern des Technischen Büros WLM Innsbruck und des Institut für Waldbau an der Universität für Bodenkultur, Wien kann ein umfassendes Bild über die Behandlung der Wälder gewonnen werden. Projektleiter: Vacik Harald Laufzeit: 01.12.2001 - 31.12.2006 Projektpartner: Autonome Provinz Bozen, Amt für Forstplanung Landesforstdirektion TirolAbt.Forstplanung/Schutzwaldverbesserung WLM Tirol - Büro für Vegetationsökologie und Umweltplanung Partner