Inhalt des Vortrags
Die Zukunft der Dieselantriebstechnik
Dank der europäischen Kraftfahrzeugindustrie hat sich in der Dieseltechnik eine revolutionäre Entwicklung abgespielt. Heute merkt man eigentlich keinen Unterschied zwischen dem Otto- und dem Dieselmotor bezüglich der Fahrkomfort, der Instandhaltung und der Lebensdauer. Der Dieselmotor hat u.U. sogar wirtschaftliche und klimaschutztechnische Vorteile. Allerdings haben die Ereignisse der letzten 1,5 Jahre um erhöhte Emissionen schwere Schäden der europäischen Kraftfahrzeugindustrie zugefügt.
Nach dem VW Skandal tauchen zwei Fragen auf:
-Wie konnte es passieren, dass 11 Millionen Kraftfahrzeuge 9 Jahre lang mit teilweise 40-fach erhöhten Emissionen weltweit verkauft wurden und keine Behörde, keine Kontrollinstitution hat den erhöhten Schadstoffausstoß bemerkt? - Wie kann man ähnliche Fälle in Zukunft vermeiden? Der Vortrag behandelt die Grundlagen der Motor –und der Abgasnachbehandlungstechnik und zeichnet die Grenzen für die gleichzeitige Senkung des Kraftstoffverbrauches, des Schadstoffausstoßes und der Herstellungskosten auf. Nicht nur die Produzenten, sondern auch die Institutionen der Gesetzgebung muss in die Pflicht genommen werden. Offensichtlich gab es eine Lücke in der internationalen Gesetzgebung, die das Tor für die grobe Nichtbeachtung von realen Emissionen geöffnet hat? Sind die neuen Gesetze für die Erfassung der Real Driving Emissionen RDE ab 2017 notwendig und ausreichend? In welche Richtung soll die Entwicklung gehen? Kann die alternative Antriebstechnik als Ersatz betrachtet werden? Welche Rolle spielt die Erziehung und Ausbildung in diesem Prozess?
Die Vorlesung spiegelt die Erfahrungen der letzten 20 Jahre auf dem Fachgebiet mit nahezu in 30 Ländern eingetragenen Patenten und mehreren internationalen Büchern des Vortragenden zurück.
Professor Dr.-Ing. habil. Michael Palocz-Andresen E-mail: palocz-andresen.michael@uni-sopron
08.06.2017