Innovationen für bestehende Aufzucht- und Mastställe für Schweine, zum Wohl von Tier und Mensch
Im Forschungsprojekt IBeSt ('Innovationen für bestehende Aufzucht- und Mastställe für Schweine in Österreich - zum Wohl von Tier und Mensch') werden unterschiedliche Möglichkeiten ausgelotet, um bestehende Schweineställe zu adaptieren. Ziel ist das Tierwohl zu steigern, die Umweltwirkung zu erörtern und gleichzeitig die Auswirkungen auf den Arbeitsaufwand und die Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten.
Um die Praxistauglichkeit sicherzustellen, wird mit 15 Partnerbetrieben (7 Aufzucht- und 8 Mastbetriebe), mit Stallbaufirmen und Bauberater*innen zusammengearbeitet. So können deren Expertise und Erfahrungswerte in die Projektergebnisse einfließen. Diese Partnerbetriebe sind Modellbetriebe, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen auch nach Projektende in der Region und darüber hinaus teilen sollen.
Mit jedem Partnerbetrieb werden die Umbau- und Adaptierungsmöglichkeiten individuell besprochen. Diese können u.a. folgende Maßnahmen umfassen (als Beispiel, siehe Stallumbau in Raumberg Gumpenstein):
- Erhöhtes Platzangebot
- Erhöhte Gruppengröße
- Einrichtung einer Buchtenstruktur bzw. Funktionstrennung
- Differenzierte Bodenbeschaffenheit
- Verbessertes Beschäftigungsmaterial
- Optimierte Klimatisierung (Stallkühlung, Temperaturzonenbildung)
Die teilnehmenden Partnerbetriebe werden zwei Jahre lang intensiv begleitet. Dabei werden die geeigneten Adaptierungsmaßnahmen gewählt, der Stall umgebaut, und anschließend die Auswirkung auf Tierwohl, auf Arbeitsabläufe, Zeitaufwand und Wirtschaftlichkeit laufend erhoben.
Ganz wesentlich ist auch die Teilnahme an Workshops, die 2 mal im Jahr stattfinden. An diesen sollen alle 15 Betriebsleiter*innen und ihre Partner*innen teilnehmen, um ihre Beobachtungen und Erfahrungen auszutauschen und über div. Themen zu diskutieren. Dazu gehören Themen wie die Arbeitsorganisation am Betrieb, die Mensch-Tier-Beziehung, aber auch die Herausforderung mit der tw. negativen öffentlichen Meinung umzugehen, und unterschiedliche aktive Gestaltungsmöglichkeiten herauszuarbeiten.
Das IBeSt-Projekt folgt also einem systemischen Zugang zum landwirtschaftlichen Familienbetrieb: es geht nicht nur um Produktionstechnik und um Wirtschaftlichkeit, sondern auch um Wertehaltung und Lebensqualität für die gesamte Familie.
Das Projekt hat im Dezember 2021 begonnen und läuft bis Dezember 2025. Das Projekt wird bund-/länderfinanziert, Auftraggeber ist das BMLRT