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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2024-07-15 - 2026-09-14
Seit dem Jänner 2023 wird in Österreich der Strategieplan, der im Jahr 2022 reformierten Gemeinsamen Agrarpolitik (GSP), umgesetzt. Damit sollen drei allgemeine und zehn spezifi-sche Ziele erreicht werden. Inwieweit die gesteckten Ziele erreicht werden, wird im Zuge einer begleitenden (voraussichtlich ab Mitte 2025) und abschließenden Evaluierung (ab 2030) bewertet. Dazu werden mehrere Studien durchgeführt. Gemäß dem Evaluierungsplan soll bis Ende 2025 eine Landnutzungsstudie ausgearbeitet werden. Darin soll die beobach-tete Situation mit einer Situation ohne GSP verglichen werden und die Auswirkungen quan-tifiziert werden. Dazu soll ein Modell der österreichischen Landwirtschaft eingesetzt werden, mit dem es möglich ist, die Landnutzungsänderungen aufgrund der Umsetzung des GSP zu quantifizieren. Ein wesentliches Ziel dieser Studie ist, eine kontrafaktische Situation zu be-schreiben in welcher keine GSP-Interventionen umgesetzt werden. Konkret soll folgende Evaluierungsfrage beantwortet werden: „Wie sähe die kontrafaktische Situation ohne GSP hinsichtlich Landnutzung, Treibhausgasemissionen und ggf. weiterer Indikatoren, z.B. Ver-sorgungssicherheit, aus?“. Die Ergebnisse sind vor allem im Hinblick auf die Verteilung der Kulturarten und der Feldfrüchte sowie im Hinblick auf die Intensität der Bewirtschaftung re-levant, aber auch als Basis zur Beantwortung weiterer Fragestellungen. Im nachfolgenden Angebot werden Motive und Beweggründe dafür vorgestellt und dargelegt, wie sich diese Studie in den Plan zur Evaluierung des österreichischen GSP einfügt. Weiters werden Detail-Evaluierungsfragen vorgeschlagen und geeignete methodische Zugänge und Anforderun-gen beschrieben. Die Arbeit gliedert sich in mehrere Arbeitspakete. Dazu zählen die Defi-nition der Referenzsituation in Abstimmung mit dem Auftraggeber, die Umsetzung eines begleitenden Stakeholder-Prozesses und die quantitative Beschreibung der Situation ohne GSP. Ergänzend dazu wird eine volkswirtschaftliche Bewertung als Vergleich der Referenzsi-tuation mit alternativen Szenarien vorgeschlagen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2024-10-01 - 2027-03-31
Das Projekt untersucht den möglichen Beitrag der Landwirtschaft zur Verringerung der Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase (THG) und zeigt Landwirt*innen sowie Entscheidungsträger*innen Optionen zur Emissionsreduktion auf. Es verfolgt dabei vier Ziele:
1. werden detaillierte THG Emissionen auf Betriebsebene für Betriebe aus dem Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB) geschätzt. Dies geschieht auf Basis bestehender Datensätze, die eine Berücksichtigung von Bewirtschaftungspraktiken erlauben.
2. wird mittels Data Envelopment Analysis (DEA) ein Benchmarking-System für die betriebliche Effizienz entwickelt. Damit soll die ökonomische und ökologische Leistungsfähigkeit (THG-Effizienz) von landwirtschaftlichen Betrieben beurteilt und optimiert werden können. Das Benchmarking-System wird anhand von ausgewählten Testbetrieben validiert, für die jeweils vergleichbare (z.B. in Größe, Betriebstyp), effiziente Betriebe als Peers durch die DEA identifiziert werden. Im direkten Vergleich mit den Peers werden konkrete Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz sichtbar.
3. erlauben die für die DEA aufgebauten Produktionsmodelle eine Quantifizierung der betrieblichen THG-Vermeidungspotenziale sowie der damit verbundenen Grenzvermeidungskosten (GVK). Damit können Zielkonflikte zwischen wirtschaftlicher und THG-Effizienz, und somit zwischen Ernährungssicherheit und Klimaschutz, dargestellt werden. Zudem zeigen Unterschiede in GVK auf, wo Emissionen kostengünstig reduziert werden können.
3. untersuchen wir, welche betrieblichen Faktoren die THG-Effizienz und GVK beeinflussen. Dazu verwenden wir einerseits statistische Methoden (Regressionsanalyse) um Zusammenhänge zwischen strukturellen Faktoren (z.B. Betriebsgröße, -typ, Merkmale Betriebsleiter*in) und Effizienz bzw. GVK zu ermitteln. Andererseits nutzen wir qualitative Methoden (Interviews, Q Methode, Workshops) um die Ziele und Wertvorstellungen von Landwirt*innen zu untersuchen und abzuschätzen, inwiefern Zielkonflikte oder Synergien mit THG-Emissionsminderungen bestehen. Dies bietet Entscheidungsträger*innen Ansatzpunkte für die machbare Umsetzung von THG-Reduktionen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2024-08-01 - 2026-07-31
MACSUR SciPolNet ist ein Folgeprojekt des MACSUR SciPol Pilotprojektes und wird auf bisherigen Ergebnissen aufbauen, das Netzwerk weiterführen und fördern, spezifische Themen vertiefen und eine Grundlage für einen langfristigen Austausch schaffen.
Der Fokus des Projekts liegt auf dem Aufbau eines wissenschaftlich-politischen Netzwerks zur evidenzbasierten politischen Unterstützung von Strategien zur Minderung der Treibhausgase im Agrarsektor. Das übergeordnete Ziel ist die Erleichterung und Verbesserung des wissenschaftlich-politischen Kommunikationsprozesses für die strategische Gestaltung der Klimapolitik auf landwirtschaftlicher Betriebsebene und der Beschleunigung der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in den FACCE-JPI-Mitgliedsländern. Damit trägt MACSUR SciPolNet zum Kernthema 1 “Ein Agrarsektor, der zur Klimaneutralität beiträgt” der strategischen Forschungsagenda der FACCE-JPI bei.
Auf internationaler Ebene ist der Klimawandel vermehrt in den Fokus gerückt, z.B. auf der COP28-Klimakonferenz, wo die Erklärung für eine nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Nahrungsmittelsysteme und Klimaschutz (COP28-UAE) vorgestellt und bisher von 159 Ländern unterzeichnet wurde. Andererseits zeigen die Proteste vieler Landwirt:innen in Europa und anderen Industrieländern, in denen die Landwirtschaft eine entscheidende wirtschaftliche Rolle spielt (z.B. Neuseeland), die politischen Schwierigkeiten bei der Umsetzung ambitionierter Umweltmaßnahmen. Einer der Hauptschwerpunkte der wissenschaftlich-politischen Workshops ist daher die Berücksichtigung politischer Realitäten im Rahmen der Prüfung von Empfehlungen und der sich daraus ergebenden Aktivitäten.
Anknüpfend an die Arbeit des MACSUR SciPol Pilotprojekts konzentriert sich MACSUR SciPolNet auf:
1. Analyse und Strukturierung der wissenschaftlich-politischen Kommunikation, der länderübergreifenden Zusammenarbeit, des Wissensaustauschs und Diskussionen im Hinblick auf die Abschwächung des Klimawandels.
2. Bewertung von Politiken und Maßnahmen, die auf die Verringerungen landwirtschaftlicher THG-Emissionen auf Betriebsebene abzielen, mit besonderem Fokus auf
- Zielkonflikte und Synergien zwischen THG-Reduktion und anderen politischen Zielen (z.B. Biodiversität, Wasserqualität)
- (Grenz-) Vermeidungskosten
- globale Reduktionsziele unter Berücksichtigung von Verlagerungseffeken
3. Ein Konzept für die Integration bestehender Modelle zur Prognose von landwirtschaftlichen THG-Emissionen.