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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2025-05-01 - 2025-11-30
Dieses Forschungsprojekt untersucht aufkommende Geografien der Dekarbonisierung jenseits klassischer Nord-Süd-Dichotomien anhand einer vergleichenden Analyse des Lithiumbergbaus und der Produktion von grünem Wasserstoff in Chile und Spanien. Da der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen und sauberen Energieträgern verstärkt, entstehen neue sozialräumliche Konfigurationen, die das herkömmliche Verständnis globaler Beziehungen in Frage stellen.
Das Projekt untersucht, wie die Klimakrise und geopolitische Spannungen sowohl extraktive Aktivitäten im globalen Süden als auch Onshoring-Initiativen in Europa beschleunigt haben, wodurch komplexe Interdependenzen entstanden sind. Durch die Analyse territorialer Konflikte im Zusammenhang mit Dekarbonisierungsprozessen zielt die Forschung darauf ab, diese neu entstehenden Geografien zu konzeptualisieren und die Nord-Süd-Beziehungen im Kontext des grünen Energiewandels neu zu bewerten.
Auf der Grundlage eines interdisziplinären theoretischen Rahmens, der Ansätze globaler Produktionsnetzwerke (GPN) mit Konzepten der Territorialität verbindet, befasst sich dieses Projekt mit drei Schlüsselfragen: (1) Welche sozialräumlichen Dimensionen charakterisieren die Geografien der Dekarbonisierung in Chile und Spanien? (2) Wie können diese entstehenden Geografien konzeptualisiert werden? (3) Wie verändert die grüne Energiewende unser Verständnis von Nord-Süd-Beziehungen?
Die Methodik kombiniert Interviews mit Interessenvertretern, ethnografischer Beobachtung und Q-Methodologie, um Akteure, Narrative, Institutionen und Konflikte zu untersuchen. Das Projekt ist in ein internationales Netzwerk von Kooperationspartnern eingebettet. DecarboGraphies leistet einen Beitrag zu den laufenden Debatten über grünen Extraktivismus und Kolonialismus, indem es über binäre Perspektiven hinausgeht und neue analytische Rahmen für das Verständnis der territorialen Dynamik der globalen Dekarbonisierung entwickelt. Die Ergebnisse werden in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht, auf internationalen Konferenzen vorgestellt und durch einen Policy Brief und einen Kurzfilm verbreitet, um die öffentliche Zugänglichkeit und Sichtbarkeit zu erhöhen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2025-05-01 - 2025-10-31
Zur Bewirtschaftungsgeschichte der Flächen des heutigen Nationalpark Berchtesgaden besteht ein umfangreiches Archiv beim Forstbetrieb Berchtesgaden der Bayerischen Staatsforsten. Es umfasst die Altregistraturen der Forstämter Berchtesgaden, Bischofswiesen, Ramsau und Bad Reichenhall. Die Flächen des heutigen Nationalparks waren Teil dieser Forstämter. Das Archiv umfasst ca. 3000 Aktenkonvolute, 190 Registrationsbücher und zahlreiche historische Karten bzw. Pläne. Ziel ist es eine Grundlage zu erarbeiten, die es ermöglicht umwelthistorische Fragestellungen auf Basis dieser historischen Quellen zu bearbeiten.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit
: 2024-07-01 - 2025-04-01
Herkömmliche Werkstoffe und ihre Eigenschaften erweisen sich zunehmend als unzureichend für komplexe, nachhaltige Projekte, wie sie in modernen Energie- und Mobilitätssystemen, aber auch in der Bauindustrie erforderlich sind. Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) können helfen, Materialeigenschaften zu analysieren und zu optimieren. So können beispielsweise physikalische Materialeigenschaften mit Hilfe von KI-Modellen vorhergesagt und die Suche nach neuen Materialien (z. B. für Batterien, Photovoltaik, CO2-Sorbentien für die Kohlenstoffspeicherung, Zementalternativen) beschleunigt werden. Der Fokus des Projekts „Study-AI4GreenMat“ liegt auf der Nutzung von KI für die Entwicklung neuartiger Materialien, um Materialien mit hohem CO2-Fußabdruck oder anderen umweltschädlichen Eigenschaften zu ersetzen, sowie auf der Nutzung bestehender Materialien zur Reduktion negativer Umwelteinflüsse.
Die Ziele der BOKU-geführten Arbeiten sind (1) Status Quo und Trends zu Nachhaltigkeitsproblemen in Verbindung mit Materialien mit hoher Relevanz für eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit (Energietransition, Kreislaufwirtschaft). Identifizieren der österreichischen Branchen/Aktivitätsfelder, in denen eine beschleunigte Materialentwicklung größtes Potential hat. (2) Übersicht über die Methode der Materialflussrechnung (MFA), deren methodische Konventionen und verfügbare Datenbanken; Übersicht über die wichtigsten Erkenntnisse aus der MFA, d.h. Materialverbrauch und Materialfußabdruck von Österreich entlang von Materialgruppen, nach Endverwendung und nach Verwendung in Wirtschaftssektoren/Branchen. (3) Übersicht über die Methode der Lebenszyklusanalyse, darin verwendete Wirkungskategorien (impact categories) und Untersuchungseinheit, und verfügbare Datenbanken.