Die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie bemühen sich, die Interaktion zwischen sozialen und natürlichen Systemen als deren Koevolution theoretisch und methodisch fundiert zu beschreiben.

Den Kern einer sozial-ökologischen Theorie bilden die Konzepte "Gesellschaftlicher Metabolismus" und "Kolonisierung natürlicher Systeme." Darin verbinden sich Vorstellungen aus den verschiedensten Wissenschaftstraditionen - Biologie, Soziologie, Ökonomie, Technik, Geschichte, Geografie und Kulturanthropologie - zu einer kohärenten Sichtweise der Gesellschaft-Natur-Beziehung.

Diese Sichtweise bringen die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie ein bei der konzeptuellen wie praktischen Entwicklung von Informationssystemen für die Umweltfolgen menschlichen Handelns ("pressures upon the environment"), und sie leitet unsere Forschung zu ökologischen und sozio-ökonomischen Aspekten nachhaltiger Entwicklung im lokalen, nationalen und globalen Maßstab.

Das Methodenspektrum erstreckt sich von Material- und Energieflussanalysen (MFA und EFA) und auf GIS und Fernerkundung basierten Verfahren über systemische Akteurs- und Organisationsanalysen bis zur Arbeit mit historischen Quellen. Zunehmend werden auch Modellierungsverfahren zur Datensimulation, zur synthetischen Präsentation von Ergebnissen und als Grundlage für Szenarios benutzt. Ermöglicht wird dies durch eine stabile interdisziplinäre Kooperationskultur und intensive Teamarbeit.

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Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-05-01 - 2027-12-31

In LTSER 5 wird die Implementierung der europäischen Infrastruktur eLTER unterstützt. Die eLTER RI soll nach momentanem Stand im Jahr 2026 als ERIC formal gegründet werden. Die Betreiberinstitutionen der nationalen eLTER Standorte und eLTSER Plattformen und deren Finanzgeber (weitestgehend die Bundesministerien) sind gefordert, konzer-tierte österreichische Positionen in die fortlaufende eLTER RI Feinplanung und deren Implementierung einzubringen sowie ihr Standortsnetzwerk soweit zu konsolidieren, dass es in die eLTER RI eingebracht werden kann. Um dies zu ermöglichen, wurde 2020 die Organisation des nationalen eLTER RI Prozesses in LTER Austria eingebettet und mittels Statuten festgelegt. Damit werden folgende zentrale Ziele verfolgt: ● Strukturierung der Meinungsbildung zu eLTER Design und Services in den Zuständigkeitsbereichen der betroffenen Ministerien (bottom-up, standortsverantwortliche Expert:innen-Sicht) ● Abstimmung (1) der Fachbeiträge von standortsbetreibenden Institutionen und wissenschaft-lichen Teams mit (2) strategischen Aspekten aus der institutionellen Führungsebene (top-down, Geschäftsführungen, Direktionen, Rektorate) ● Schaffung einer Plattform zur nationalen Meinungs- und Strategiebildung ● Schnittstelle zwischen Meinungs- und Strategiebildung der Standortskoordinationen und deren institutionellen Vertreter:innen mit der formalen Vertretung Österreichs im europäischen eLTER ESFRI Prozess ● Zeit- und kosteneffiziente Vertretung Österreichs im eLTER Interim Council als zentralem Entschei-dungsgremium zum Design und der Implementierung der eLTER RI
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-06-01 - 2026-05-31

Derzeit haben große Teile der Weltbevölkerung keinen Zugang zu den grundlegenden Dienstleistungen für ein würdiges Leben (Kikstra et al. 2021, Rammelt et al. 2021). Gleichzeitig steigt der weltweite Ressourcenverbrauch, was den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt vorantreibt (UNEP 2019, 2024). Diese Übernutzung wird vor allem von Ländern mit hohem Einkommen vorangetrieben, die ihren fairen ökologischen Anteil überschreiten (Fanning et al. 2022), indem sie Ressourcen aus Ländern mit niedrigem Einkommen importieren (Dorninger et al. 2021; Bruckner et al. 2023). Die Antragsteller haben eine starke Erfolgsbilanz bei der Bewältigung dieser miteinander verknüpften Probleme und verfolgen trotz unterschiedlicher Ansätze ein gemeinsames Ziel: die Beseitigung globaler Ungleichheiten, um ein menschenwürdiges Leben für alle innerhalb der planetarischen Grenzen zu ermöglichen. Wir streben die folgenden Ziele an: 1. Austausch von Wissen über Konzepte, Daten und Methoden zur Beschreibung des Zugangs zu Dienstleistungen für ein menschenwürdiges Leben und Verknüpfung mit der Überschreitung der planetarischen Ressourcengrenzen. 2. Konzeptualisierung und Operationalisierung der Zusammenhänge zwischen Zugang zu Dienstleistungen, planetarischen Grenzen und ungleichem Ressourcenhandel. 3. Vermittlung von Erkenntnissen durch Seminare für Studierende in einschlägigen Masterstudiengängen. 4. Verstärkung der Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-04-01 - 2027-03-31

COIN 2.0 plant eine umfassende Aktualisierung und Erweiterung der im Rahmen des Projektes „COIN - COst of INaction“ 2014 erstmals für Österreich systematisch erfassten Kosten des Nichthandelns in der Klimakrise. Ein zusätzlicher Fokus liegt insbesondere auf den gesellschaftlichen Kosten und deren Verteilung auf unterschiedliche Personengruppen sowie auf einer Verknüpfung zur nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Die Analysen der Auswirkungen auf menschliche Gesundheit und das Gesundheitssystem, Naturgefahren und Katastrophenmanagement, Wasserversorgung, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit, Forstwirtschaft und Schutzwaldfunktion werden unter Leitung von 5 BOKU Instituten erstellt.

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