Die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie bemühen sich, die Interaktion zwischen sozialen und natürlichen Systemen als deren Koevolution theoretisch und methodisch fundiert zu beschreiben.

Den Kern einer sozial-ökologischen Theorie bilden die Konzepte "Gesellschaftlicher Metabolismus" und "Kolonisierung natürlicher Systeme." Darin verbinden sich Vorstellungen aus den verschiedensten Wissenschaftstraditionen - Biologie, Soziologie, Ökonomie, Technik, Geschichte, Geografie und Kulturanthropologie - zu einer kohärenten Sichtweise der Gesellschaft-Natur-Beziehung.

Diese Sichtweise bringen die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie ein bei der konzeptuellen wie praktischen Entwicklung von Informationssystemen für die Umweltfolgen menschlichen Handelns ("pressures upon the environment"), und sie leitet unsere Forschung zu ökologischen und sozio-ökonomischen Aspekten nachhaltiger Entwicklung im lokalen, nationalen und globalen Maßstab.

Das Methodenspektrum erstreckt sich von Material- und Energieflussanalysen (MFA und EFA) und auf GIS und Fernerkundung basierten Verfahren über systemische Akteurs- und Organisationsanalysen bis zur Arbeit mit historischen Quellen. Zunehmend werden auch Modellierungsverfahren zur Datensimulation, zur synthetischen Präsentation von Ergebnissen und als Grundlage für Szenarios benutzt. Ermöglicht wird dies durch eine stabile interdisziplinäre Kooperationskultur und intensive Teamarbeit.

Themenfelder

Neueste SCI Publikationen

Neueste Projekte

Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-05-01 - 2025-10-31

Zur Bewirtschaftungsgeschichte der Flächen des heutigen Nationalpark Berchtesgaden besteht ein umfangreiches Archiv beim Forstbetrieb Berchtesgaden der Bayerischen Staatsforsten. Es umfasst die Altregistraturen der Forstämter Berchtesgaden, Bischofswiesen, Ramsau und Bad Reichenhall. Die Flächen des heutigen Nationalparks waren Teil dieser Forstämter. Das Archiv umfasst ca. 3000 Aktenkonvolute, 190 Registrationsbücher und zahlreiche historische Karten bzw. Pläne. Ziel ist es eine Grundlage zu erarbeiten, die es ermöglicht umwelthistorische Fragestellungen auf Basis dieser historischen Quellen zu bearbeiten.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-07-01 - 2025-04-01

Herkömmliche Werkstoffe und ihre Eigenschaften erweisen sich zunehmend als unzureichend für komplexe, nachhaltige Projekte, wie sie in modernen Energie- und Mobilitätssystemen, aber auch in der Bauindustrie erforderlich sind. Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) können helfen, Materialeigenschaften zu analysieren und zu optimieren. So können beispielsweise physikalische Materialeigenschaften mit Hilfe von KI-Modellen vorhergesagt und die Suche nach neuen Materialien (z. B. für Batterien, Photovoltaik, CO2-Sorbentien für die Kohlenstoffspeicherung, Zementalternativen) beschleunigt werden. Der Fokus des Projekts „Study-AI4GreenMat“ liegt auf der Nutzung von KI für die Entwicklung neuartiger Materialien, um Materialien mit hohem CO2-Fußabdruck oder anderen umweltschädlichen Eigenschaften zu ersetzen, sowie auf der Nutzung bestehender Materialien zur Reduktion negativer Umwelteinflüsse. Die Ziele der BOKU-geführten Arbeiten sind (1) Status Quo und Trends zu Nachhaltigkeitsproblemen in Verbindung mit Materialien mit hoher Relevanz für eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit (Energietransition, Kreislaufwirtschaft). Identifizieren der österreichischen Branchen/Aktivitätsfelder, in denen eine beschleunigte Materialentwicklung größtes Potential hat. (2) Übersicht über die Methode der Materialflussrechnung (MFA), deren methodische Konventionen und verfügbare Datenbanken; Übersicht über die wichtigsten Erkenntnisse aus der MFA, d.h. Materialverbrauch und Materialfußabdruck von Österreich entlang von Materialgruppen, nach Endverwendung und nach Verwendung in Wirtschaftssektoren/Branchen. (3) Übersicht über die Methode der Lebenszyklusanalyse, darin verwendete Wirkungskategorien (impact categories) und Untersuchungseinheit, und verfügbare Datenbanken.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2025-02-01 - 2025-06-30

Ein sorgfältig konzipierter Stakeholder-Prozess und ein effektives wissenschaftlich-politisches Engagement sind für den AAR2 von entscheidender Bedeutung. Der partizipative Prozess gewährleistet die politische Relevanz des Berichts und erleichtert die gemeinsame Identifizierung der wichtigsten politischen Fragen, wodurch sichergestellt wird, dass der Bericht die notwendige Evidenzbasis für wirksame politische Entscheidungen in Österreich liefern und zu einem stärkeren Bewusstsein für den Klimawandel beitragen kann, einschließlich der Optionen für die Minderung von Treibhausgasemissionen und die Anpassung an unvermeidbare Auswirkungen. Ein enger und kontinuierlicher Austausch zwischen dem AAR2 und den politischen Entscheidungsträgern in Österreich ist auch für eine effektive Kommunikation notwendig, die sicherstellt, dass das Hauptprodukt des Berichts, die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger, von Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern gemeinsam genutzt wird. In diesem Zusammenhang werden folgende Leistungen angeboten: - Basierend auf transdisziplinärer Literatur Mitwirkung an der Konzeption des Stakeholder-Prozesses. - Mitwirkung an der Stakeholder-Analyse. - Mitwirkung an Core-Group, Steuerungsgruppe, round-tables und co-production Workshop. - Konzeption und Durchführung kleiner reflexiver Evaluationsschritte zur Qualitätssicherung für Prozess und Ergebnis. Methodisch wird auf Vorerfahrungen aus über 20 selbst (mit-)entwickelte und durchgeführte Stakeholder-Prozesse, auf den Three-Horizon-Ansatz und auf Methoden der transdisziplinären Forschung zurückgegriffen.

Betreute Hochschulschriften