Fertighäuser in Holzriegelbauweise stellen, v.a. durch die rasche Bauweise mittels Vorfertigung, eine bedeutende Größe in der österreichischen und europäischen Bauwirtschaft dar. Aktuell steigende Anforderungen hinsichtlich Kundenindividualisierung und verbesserter Produktqualitäten üben zusehends Druck auf den Fertighaussektor aus, dem mit bestehenden Technologien und Methoden kaum ökonomisch entgegnet werden
kann.

Aktuelle Prozesse weisen eine teils hohe Fehleranfälligkeit (v.a. Baustellenmontage) sowie ein hohes Maß an Verschwendung auf. Hierarchisch organisierte Prozesse in der Wertschöpfungskette sind nur geringfügig vernetzt und besitzen keine einheitliche Datenlage.

Im gegenwärtigen Fertighausbau ist essentielles Knowhow in Mitarbeiterkompetenzen, bedingt durch den hohen erforderlichen Anteil an manuellen Tätigkeiten, vorhanden. Dieses Humanpotential muss im Zuge einer digitalen Transformation des Fertighausbaus berücksichtigt und integriert werden.

Das konkrete Ziel dieses Projekts ist, erforderliche Methoden, Komponenten und Systeme zu erforschen, die eine bedarfsorientierte und nachhaltige digitale Transformation des Fertighausbaus ermöglichen. Hierzu wird anfänglich eine ausführliche IST Analyse des
Fertighausbaus durchgeführt, bevor Funktionen von Bauteilen abstrahiert und daraus grundlegende potentielle Industrie 4.0 Konzepte für den Fertighausbau abgeleitet werden.

Diese Konzepte werden im Labormaßstab erprobt, bevor deren Funktionsnachweis in einer eigens dafür geschaffenen physischen sowie virtuellen Testumgebung geprüft wird. Abschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse mit empirischen Daten aus der IST Analyse vernetzt, Auswirkungen auf den künftigen Fertigungsprozess mittels agentenbasierter ereignisorientierter Simulation abgeschätzt sowie weitere F&E Maßnahmen empfohlen.