Die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie bemühen sich, die Interaktion zwischen sozialen und natürlichen Systemen als deren Koevolution theoretisch und methodisch fundiert zu beschreiben.

Den Kern einer sozial-ökologischen Theorie bilden die Konzepte "Gesellschaftlicher Metabolismus" und "Kolonisierung natürlicher Systeme." Darin verbinden sich Vorstellungen aus den verschiedensten Wissenschaftstraditionen - Biologie, Soziologie, Ökonomie, Technik, Geschichte, Geografie und Kulturanthropologie - zu einer kohärenten Sichtweise der Gesellschaft-Natur-Beziehung.

Diese Sichtweise bringen die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie ein bei der konzeptuellen wie praktischen Entwicklung von Informationssystemen für die Umweltfolgen menschlichen Handelns ("pressures upon the environment"), und sie leitet unsere Forschung zu ökologischen und sozio-ökonomischen Aspekten nachhaltiger Entwicklung im lokalen, nationalen und globalen Maßstab.

Das Methodenspektrum erstreckt sich von Material- und Energieflussanalysen (MFA und EFA) und auf GIS und Fernerkundung basierten Verfahren über systemische Akteurs- und Organisationsanalysen bis zur Arbeit mit historischen Quellen. Zunehmend werden auch Modellierungsverfahren zur Datensimulation, zur synthetischen Präsentation von Ergebnissen und als Grundlage für Szenarios benutzt. Ermöglicht wird dies durch eine stabile interdisziplinäre Kooperationskultur und intensive Teamarbeit.

Themenfelder

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Neueste Projekte

Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2023-05-01 - 2024-12-31

Ein sorgfältig konzipierter Stakeholder-Prozess und ein effektives wissenschaftlich-politisches Engagement sind für den AAR2 von entscheidender Bedeutung. Der Einbindungsprozess gewährleistet die politische Relevanz des Berichts und erleichtert die gemeinsame Identifizierung der wichtigsten politischen Fragen, wodurch sichergestellt wird, dass der Bericht die notwendige Evidenzbasis für wirksame politische Entscheidungen in Österreich liefern und zu einem stärkeren Bewusstsein für den Klimawandel beitragen kann, einschließlich der Optionen für die Minderung von Treibhausgasemissionen und die Anpassung an unvermeidbare Auswirkungen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2023-10-01 - 2025-09-30

Das langfristige Ziel von ESALUISA ist es, mit satellitengestützten Daten die „Gesellschaftliche Aneignung von Nettoprimärproduktion“ (HANPP) in Afrika zu berechnen uns diesen Indikator als Entscheidungshilfe für Landnutzungsentscheidungen weiterzuentwickeln. Afrika erlebt derzeit mehrere sozial-ökologische Veränderungen, die die Lage und Ausdehnung seiner Anbauflächen, Weideflächen, Wälder und bebauten Gebiete in Zukunft grundlegend verändern werden. Diese Verschiebungen werden sich auf globalen Kohlenstoffkreislauf auswirken. Die Bevölkerung in Afrika wächst viel schneller als in jeder anderen Region der Welt, bis 2050 werden 65 % des globalen Bevölkerungswachstums auf Afrika entfallen. Gleichzeitig werden die CO2-Konzentration der Atmosphäre und die Oberflächentemperaturen weiter ansteigen und Niederschläge stärker schwanken. Dies stellt eine extreme Herausforderung für die Landnutzung in Afrika dar. Landnutzungsdaten sind besonders Lückenhaft in Afrika, besonders für die afrikanischen Trockengebiete, wie die Sahelzone. Diese beherbergen allerdings rund 75 % der Landwirtschaft des Kontinents und sind besonders anfällig für Extremereignisse (Dürren und Hitzewellen). Die anvisierte Entwicklung integrierter sozioökologische Indikatoren auf Makroebene, wie HANPP, erlauben, Triebkräfte, Dynamiken, Mechanismen sowie die Zielkonflikte im Lichte des Klimawandels der Landnutzung auf regionaler, kontinentaler Ebene Afrikas besser zu verstehen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2023-10-01 - 2025-09-30

Zwischen 1969 und 1978 stellte die Stadt Wien rasch auf Erdgas um. Wir kombinieren Energiegeschichte mit Transitionsforschung und analysieren einen breiten Quellenkorpus, um die Governance-Strukturen zu verfolgen, die den Übergang zu Erdgas und die biophysikalische Entwicklung des Wiener Gasnetzes ermöglichten. Indem wir die Energiewende nicht nur als technische, sondern auch als gesellschaftspolitischen Prozess betrachten, können wir Lehren für die gegenwärtigen Herausforderungen der städtischen Energiewende ziehen.

Betreute Hochschulschriften