Was ist eine studienrelevante Funktionsbeeinträchtigung?

Studienrelevante Funktionsbeeinträchtigungen sind alle Einschränkungen, Erkrankungen oder Behinderungen, die direkt einen Einfluss auf das Studium (Studienfortschritt und Studienabschluss) haben und die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Studium stehen und dieses beeinflussen können.

Wann benötige ich einen fachärztlichen Nachweis?

Ein fachärztlicher Nachweis wird benötigt, wenn eine Anfrage auf abweichenden Prüfungsmodus oder abweichende Leistungserbringung (Abgaben von Seminararbeiten, von Exkursionen und ähnliches) gestellt wird.

Welche Informationen muss der fachärztliche Nachweis aufweisen?

Der Nachweis sollte Beschreibungen der Auswirkung der Krankheit/Behinderung auf das Studium beinhalten, um daraus die bestmögliche Unterstützung abzuleiten. Diese Informationen sollen möglichst knapp formuliert und auf das Studium und die Organisation des Studiums abgestimmt sein. Die Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung stellt eine Vorlage für einen solchen Nachweis zur Verfügung.

Welche Informationen sollte der fachärztliche Nachweis nicht beinhalten?

Die BOKU benötigt keine detaillierte fachärztliche Diagnosen oder Krankengeschichten.

Was eignet sich als (fachärztlicher) Nachweis?

Behindertenpass, stationäre Aufenthaltsbestätigungen, fachärztliche Krankschreibungen und Atteste, Gutachten oder fachärztliche Empfehlungen, psychologische/psychotherapeutische Bestätigungen. (Siehe auch "Download Vorlage" weiter unten)

Wann benötige ich keinen (fach)ärztlichen Nachweis?

Bei offensichtlichen, temporären Beeinträchtigungen/Einschränkungen (Gipshand für wenige Wochen) wird kein (fach)ärztlicher Nachweis benötigt. Ein abweichender Prüfungsmodus (z.B. mündliche statt schriftliche Prüfung mit Gipshand) kann hier direkt mit den Lehrenden vereinbart werden. Zusätzlich steht auch hier die Koordinierungsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung als Anlaufstelle zur Verfügung.

Wem übergebe ich meinen studienrelevanten Nachweis?

Grundsätzliche Ansprechperson für studienrelevante Nachweise ist die*der Behindertenbeauftragte der BOKU bzw. die Koordinationsstelle für Gleichstellung, Diversität und Behinderung. Wenn ein Vertrauensverhältnis zu einzelnen Lehrenden besteht, steht es den Studierenden frei, sich auch direkt an diese zu wenden. Weitere Anlaufstellen sind die ÖH BOKU, die psychologische Studierendenberatung oder die von der BOKU angebotene psychosoziale Beratungsstelle für Studierende.

Wie erhalte ich einen Erlass des Studienbeitrags aufgrund meiner Beeinträchtigung? An wen wende ich mich diesbezüglich?

Informationen und Antrag zum Erlass/Rückerstattung des Studienbeitrags finden sich auf der Homepage der Studienservices.

Diese Meldungen werden NICHT an die*den Behindertenbeauftrage*n weitergegeben. Für einen Antrag auf abweichende Prüfungsmodalitäten oder eine Unterstützung durch die Koordinationsstelle, ist diese von seitens der*des Studierenden direkt aufzusuchen/zu kontaktieren.

Wird ein abweichender Prüfungsmodus vermerkt oder gespeichert?

Die Absolvierung einer Prüfung in einem abweichenden Prüfungsmodus hat keine Auswirkungen auf die Benotung und wird auch nicht notiert/dokumentiert/gespeichert.

Bekommen Lehrende Informationen über meine Beeinträchtigungen?

Ja, Lehrende bekommen mit Einwilligung der*des Betroffenen Informationen zur Beeinträchtigung/ Behinderung/ Erkrankung von der*dem Behindertenbeauftragte*n. Es werden nur jene Informationen geteilt, die für die jeweilige Leistungserbringung relevant sind (keine Krankheitsgeschichten und Diagnosen).

In welcher Form gebe ich meinen ärztlichen Nachweis ab?

Der ärztliche Nachweis kann eingescannt oder kopiert eingereicht werden, es ist kein Originaldokument notwendig. Ein Gespräch mit der*dem Behindertenbeauftragten wird empfohlen und ist die Grundlage für eine weitere Unterstützung im Studium durch die Koordinationsstelle.

Was passiert mit meinem ärztlichen Nachweis

Eine Kopie des ärztlichen Nachweises bleibt bei der Koordinationsstelle solange hinterlegt, wie der*die Betroffene an der BOKU studiert (und können auf expliziten Wunsch der*des Betroffenen jederzeit gelöscht werden). Die Informationen des Nachweises werden nur unter Einwilligung des*der Studierenden an Lehrende weitergeben.

Ich habe eine studienrelevante Beeinträchtigung/Behinderung/Erkrankung. Wie gehe ich vor?

Studierenden mit einer studienrelevanten Beeinträchtigung/ Behinderung/ Erkrankung wird empfohlen sich aktiv bei der*dem Behindertenbeauftragten der BOKU schriftlich, telefonisch oder persönlich zu melden. Dadurch können individuelle weitere Schritte (wie z.B. abweichende Prüfungsmodalitäten) vereinbart werden.

Eine Kontaktaufnahme mit den zuständigen Ansprechpersonen sollte so bald wie möglich geschehen, damit Zeit für die Planung und Umsetzung der Unterstützung zur Verfügung steht. Zu kurzfristige Anfragen können zu einer Verzögerung des Studienfortschrittes führen.

Beachten Sie auch, dass manche Nachweise erst nach Wartezeiten (Termine bei Fachärzten sind oft mit längeren Wartezeiten verbunden) und ggf. nur gegen Gebühr von medizinischen Einrichtungen ausgestellt werden. Eine Erstattung etwaiger Kosten für ärztliche Atteste werden von der BOKU in der Regel nicht übernommen.

Checkliste für ärztliches Empfehlungsschreiben
Hier findet sich eine Checkliste (zusätzlich zur Vorlage unten) welche Informationen dem fachärztlichen Empfehlungsschreiben, Gutachten bzw. Attest für den Anspruch auf einen Nachteilsausgleich nicht fehlen dürfen.
Download Vorlage
Diese Vorlage dient Fachärzten (aber auch klinischen Psycholog*innen oder Psychotherapeut*innen) zur Bestätigung studienrelevanter Funktionsbeeinträchtigungen von BOKU Studierenden.

Für weitere Fragen bezüglich Datenschutz, ärztliche Atteste und verwandte Themen steht die Behindertenbeauftragte Ruth Scheiber-Herzog unter ruth.scheiber(at)boku.ac.at zur Verfügung.