Rückschau 10. BOKU Nachhaltigkeitstag 2024
Das war der 10. BOKU Nachhaltigkeitstag am 20. November 2024

"Climate Minds: Aktiv & Resilient gegen Angst und Ohnmacht!"
Das war das Motto des BOKU Nachhaltigkeitstages am 20. November 2024.
Wie kommen wir angesichts multipler Krisen aus Angst und Ohnmacht ins entschlossene Handeln? Wie stärken wir uns im Umgang mit den Folgen der Klimakrise – individuell wie als Gesellschaft? Wie können wir die psychologischen Barrieren überwinden, die uns daran hindern, sich am Klimaschutz zu beteiligen? Welche Rolle spielen Bildung, Kommunikation und Bewusstseinsbildung bei der Förderung einer klimapositiven Denkweise und dem Abbau von Angst und Ohnmacht in Bezug auf die Klimakrise?
Diese und weitere Leitfragen durchzogen das Programm.
Die Besucher*innen erwartete ein buntes Programm mit spannenden Diskussionen, wissenschaftlichen Präsentationen, interaktiven Workshops, der Verleihung der BOKU Nachhaltigkeitspreise, viel Raum für Austausch und Dialog und zahlreiche Inspirationen rund um das Schwerpunktthema.
Als Keynote-Speaker durften wir Dr. Karlheinz Valtl ("Being mindful to the planet?") und Univ.-Prof. Mag. Dr. Dr. med. univ. Martin Grassberger ("Aufbruch ins Ökozän") willkommen heißen!
Die jeweiligen Fotos finden Sie bei den einzelnen Programmpunkten!
Der BOKU Nachhaltigkeitstag 2024- die Rückschau eines Erstbesuchers
von Daniel Pani
Ein Tag, an dem sich alles um Nachhaltigkeit dreht? Seit 2015 gibt es an der BOKU University jedes Jahr die Möglichkeit, alles zu diesem vielseitigen Thema zu erfahren! Das Motto des diesjährigen Tages – „Climate Minds: Aktiv & Resilient gegen Angst und Ohnmacht!“ – beleuchtet den Umgang mit der Klimakrise aus psychologischer und emotionaler Perspektive.
In diesem Jahr durfte auch ich zum ersten Mal dabei sein. Im Rahmen meines Freiwilligen Umweltjahres am Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit war ich an der Organisation des 10. BOKU Nachhaltigkeitstages beteiligt. Hauptsächlich koordinierte ich die Mitarbeit der zahlreichen freiwilligen Helfer*innen, ohne die das Event nicht stattfinden könnte. Ihre Aufgaben reichen von der Betreuung der Infostände bis hin zur Unterstützung von Workshops und der Abendveranstaltung. Für viele der Mithelfer*innen ist die Mitarbeit am Nachhaltigkeitstag nicht nur eine Möglichkeit Praxis- sowie Eventmanagementerfahrung zu sammeln, sondern auch eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und an spannenden Workshops teilzunehmen. Auch ich konnte bei den zahlreichen Sessions unterschiedliche Perspektiven auf die Klimakrise kennenlernen. Obwohl ich bereits bei der Organisation der Veranstaltung mithelfen durfte, war ich vor Ort nochmals überrascht von der Vielfältigkeit des Programms mit einer guten Mischung aus interessanten Vorträgen, interaktiven Workshops und einladenden Infoständen.
Der Tag begann mit der Eröffnung durch das Rektorat und einer Keynote von Dr. Karlheinz Valtl. Unter dem Titel „Being mindful to the planet“ sprach er über die entscheidende Bedeutung der ökologischen Bewusstseinsbildung, die eng mit dem Prinzip der Achtsamkeit verknüpft ist. Die ansprechende Vortragsweise des Redners und das spannende Thema sorgten für einen gelungenen Einstieg in den Tag.
Daraufhin wurde das komplexe Thema Klima und Psyche durch acht sehr unterschiedlich konzipierte Workshops veranschaulicht. Nicht nur die unterschiedlichen Auswirkungen der Klimakrise auf die psychische Gesundheit wurden beleuchtet, sondern auch realistische Möglichkeiten aufgezeigt, mit Klimaangst umzugehen. Dies geschah unter anderem durch den Workshop: „Climate Anxiety? – Eine rassismuskritische und intersektionale Bestandsaufnahme“, einer meiner persönlichen Favoriten. Für mich war der Workshop vor allem deshalb interessant, weil er die Auswirkungen der Klimakrise auf in unterschiedlicher Weise davon Betroffenen veranschaulicht, eine Perspektive, die in der allgemeinen Debatte viel zu selten beleuchtet wird. Das Interesse der Teilnehmenden war deutlich spürbar – anschließend an den Vortrag wurde mit viel Engagement und Interesse diskutiert. Allgemein war der Umgang mit Klimaangst dieses Jahr ein wichtiges Thema, welches auch praxisnah vermittelt wurde. So zeigte beispielsweise der Workshop „Durch Mal- und Gestaltungstherapie Ressourcen finden und stärken“ Möglichkeiten auf, mentale Gesundheit durch Kreativität zu stärken. Allen Workshops war die engagierte und lösungsorientierte Atmosphäre gemeinsam, die sich schnell auf alle Beteiligten übertrug. Trotz des ernsten Themas verspürte ich ein Gefühl von Optimismus, die Bereitschaft, mit einer belastenden Situation proaktiv umzugehen.
Für alle, die einen etwas theoretischeren Input bevorzugten, gab es die Möglichkeit, den wissenschaftlichen Pecha Kucha-Präsentationen beizuwohnen. Dabei wurden aktuelle Forschungsprojekte der BOKU University anschaulich und auch für Laien verständlich vermittelt. Nach den Präsentationen hatte ich auf jeden Fall das Gefühl, für kommende Diskussionen mit zahlreichen wissenschaftlichen Argumenten ausgestattet zu sein.
Doch das war noch lange nicht alles! Eine bunte Auswahl an Infoständen sowie eine Fotoausstellung zogen die Gäste an. Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt! Bei Kaffee, Tee und Kuchen konnten sich die Teilnehmer*innen weiter austauschen und vernetzen.
Derart gestärkt starteten wir motiviert in das Abendprogramm. Der Vortrag von Prof. Dr. Martin Grassberger zum kontroversen Thema „Aufbruch ins Ökozän – Regenerative Mindsets für eine zukunftsfähige Gesellschaft“, wurde mit großem Interesse verfolgt und anschließend lebhaft diskutiert.
Mit Spannung erwartet wurde ein weiterer Höhepunkt des Tages: Die feierliche Verleihung der BOKU Nachhaltigkeitspreise in den Kategorien Forschung, Bildung für Nachhaltige Entwicklung sowie Soziale und Ökologische Verantwortung im Universitätsbetrieb. Durch die Preisverleihungen sollen besonders nachhaltige Projekte und Initiativen der BOKU gewürdigt und einem breiteren Publikum vorgestellt werden. In jeder Kategorie wurden zuerst alle nominierten Projekte kurz vorgestellt, um dann in einem Crescendo der Spannung den Gewinner auszuzeichnen. Die Vielseitigkeit der vorgestellten Arbeiten bzw. Projekte war beeindruckend. Von der Anpassungskapazität von Landwirten an die Klimaveränderungen (Titel gekürzt) bis zu Zug um Zug mehr Leben leben- 2300 km durch 5 Länder- war kurz gesagt alles dabei, was das nachhaltige Herz begehrt. Für gute Stimmung sorgten auch die BOKU Strings mit virtuos gespielter Rahmenmusik.
Der Abend fand einen gemütlichen Ausklang im TÜWI Lokal mit einem nachhaltigen Menü sowie BOKU Wein und Bier. Danach wurde der Tag auf der Tanzfläche abgeschlossen - zur Musik des legendären DJ Dunkelbunt!
Rückblickend kann ich eines über den BOKU Nachhaltigkeitstag sagen: Die perfekte Kombination aus hochprofessionellen wissenschaftlichen Informationen, interaktiven Workshops und einer entspannten, fast freundschaftlichen Atmosphäre sollte sich niemand entgehen lassen!
Dieses Medienprojekt wurde von Einsatzstellen, Teilnehmenden des Freiwilligen Umweltjahrs FUJ und der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP im Rahmen des FUJ-Lehrgangs gemeinsam umgesetzt. www.fuj.at