Über Ursprünge, Ziele und (un)intendierte Effekte eines eigentlich unmöglichen Vorhabens

Wie ging's weiter?

Inspiriert vom Vortrag und der angeregten Diskussion im Anschluss hat das Leitungs- und Koordinationsteam der AG Nachhaltigkeitsforschung einen Brief verfasst, der an das gesamte Rektorat sowie an die Departmenleiter*innen und Stellvertreter*innen ausgesendet wurde.

Der Brief kann hier herunter geladen werden.

Vortrag von Dr. Lisa Sigl

 

Die Folien zum Vortrag stehen hier zum Download zur Verfügung.


Herzlichen Dank für die Teilnahme

Das Koordinationsteam der AG NH-Forschung möchte sich herzlich bei Lisa Sigl für den inspirienden Vortrag bedanken. Unser Dank ergeht auch an alle Teilnehmer*innen für die wertvollen Diskussions-beiträge. Erfüllt mit neuen Erkenntnissen und energetisiert von der anregenden Diskussion wird die AG im Rahmen ihres Mandats weitere wichtige Schritte setzen. Sie werden hier laufend über aktuelle Aktivitäten informiert.

Erste Diskussionsveranstaltung der AG Nachhaltigkeitsforschung

Wissenschaft ist ein bedeutender Hebel zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen vor denen wir als globale Gemeinschaft stehen. Um Wissenschaft in die Lage zu versetzen, die notwendigen Transformationen effektiv zu unterstützen, ist kritische Reflexion des Wissenschaftssystems unabdingbar. Diese Reflexion bezieht sich einerseits auf die Wirksamkeit wissenschaftlicher Theorie und Praxis in der Gesellschaft, andererseits aber auf den Prozess der Reflexion selbst.

Die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitsforschung der Universität für Bodenkultur hat sich das Ziel gesetzt, Diskursräume für die Auseinandersetzung mit kritischen Fragen im Kontext von Nachhaltigkeitsforschung an der BOKU zu schaffen. Die erste Veranstaltung der Reihe „Nachhaltigkeit im Diskurs“ verhandelt daher die Messbarkeit von Wissen im Allgemeinen und von Wissen im Kontext von Nachhaltigkeit im Besonderen.

Wissen messen?

Über Ursprünge, Ziele und (un)intendierte Effekte eines eigentlich unmöglichen Vorhabens
Das exakte Messen von Wissen ist im Grunde unmöglich. Es wird an verschiedenen Orten (re-)produziert, entwickelt sich unvorhersehbar dynamisch und hat keinen klaren physischen Output. Trotzdem gibt es eine lange Tradition des Messbar-machens von Wissen und der Indikatoren-Entwicklung seit den 1960er Jahren, etwa um zu verstehen, wie sich Wissensbestände über die Zeit entwickeln, welchen Impact Wissen hat, oder um Transparenz zu schaffen. Einen wichtigen Wendepunkt für jüngere Entwicklungen ist aber das New Public Management an Universitäten seit den 1990er Jahren: seither werden Indikatorensysteme zunehmend auch zur Leistungsbeurteilung innerhalb eines steigenden akademischen Wettbewerbs herangezogen. Das hat teils heftige Diskussionen darüber entstehen lassen, welche Auswirkungen eine enge Ausrichtung auf einzelne Indikatoren auf wissenschaftliches Arbeiten und Karriereentwicklung haben kann. Inzwischen ist u.a. durch Studien zu akademischen Arbeitskulturen deutlich geworden, dass Indikatoren nicht einfach „unschuldige“ Vermittler in diesem Wettbewerb sind: sie legen immer eine bestimmte Bewertung von Wissen nahe, werden der Diversität von Forschung kaum gerecht, und haben oft unintendierte Steuerungseffekte in der Forschung. Paradoxerweise geraten in dieser Debatte aber gerade Fragen danach aus dem Blick, wie ein sinnvoller Umgang mit Indikatoren aussehen kann, welches Ziel man mit dem Messen von Wissen eigentlich erreichen will und welche Bedingungen zur Produktion von möglichst sinnvollem Wissen beitragen.

Dr. Lisa Sigl

Lisa Sigl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsplattform „Responsible Research and Innovation (RRI) in Academic Practice“ mit besonderem Interesse an den Bedingungen für soziale Verantwortung in der Forschung.
https://rri.univie.ac.at/personen/lisa-sigl/

Diese Veranstaltung ist ein ÖkoEvent!

ÖkoEvent steht für...

  • die Vermeidung von Abfällen und ein optimales Abfallmanagement
  • die Verwendung von Produkten aus der Region und aus ökologischer Erzeugung
  • das Bevorzugen von Produkten aus fairem Handel und tiergerechter Haltung
  • den sorgsamen Umgang mit Wasser und Energie
  • die umweltfreundliche Mobilität rund um die Veranstaltung und
  • die Kommunikation der umweltfreundlichen Ausrichtung der Veranstaltung

In diesem Sinne möchten wir Sie dazu ermutigen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß anzureisen.